Neue Forschungsergebnisse Glückshormon fördert Dickdarmkrebs

Zürich (RPO). Eigentlich ist der Stoff Serotonin als Glückshormon bekannt. Doch die Substanz hat eine brisante Nebenwirkung: Sie kann das Wachstum von Dickdarmkrebs fördern. Dies belegen neue Erkenntnisse der Universität Zürich.

Was ist Darmkrebs?
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Die Forscher des Schweizerischen Zentrums für Leber-, Bauchspeicheldrüsen- und Gallenwegserkrankungen haben das Wachstum von Dickdarmkrebs bei Mäusen untersucht, deren Blutplättchen kein Serotonin enthielten. Die Forscher zeigten auf, dass die Tumoren wesentlich langsamer wuchsen als bei Kontrolltieren mit gewöhnlichen Blutplättchen. Normalisierten die Wissenschafter den Serotoningehalt, so wuchsen die Dickdarmtumoren wieder genauso schnell wie bei den Kontrolltieren, wie die Uni Zürich am Dienstag mitteilte.

Anhand weiterer Untersuchungen stellten die Forscher fest, dass Serotonin - über eine Wechselwirkung mit den in den Tumoren enthaltenen Fresszellen - die Gefäßneubildung im Dickdarmkerbs fördert. Die Ergebnisse dieser experimentellen Studie werden im kommenden Juli in der Fachzeitschrift "Cancer Research" publiziert.

Der Dickdarmkrebs ist der dritthäufigste bösartige Tumor in den industrialisierten Ländern. Obwohl die Behandlung in den letzten Jahrzehnten durch die Entwicklung neuer Medikamente verbessert worden sei, bleibe das Langzeitüberleben schlecht, heißt es. Deshalb seien die neuen Erkenntnisse über die Schlüsselrolle des Serotonins äußerst wichtig.

Der Botenstoff stelle einen vielversprechenden neuen Angriffspunkt für Prävention und Behandlung des Dickdarmkrebses dar. So könnte eine Therapie mit bereits verfügbaren und zurzeit anderweitig einsetzten Serotonin hemmenden Substanzen das Langzeitüberleben verbessern.

(ap)
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