287 Milliarden Euro Gesundheitsausgaben steigen auf Rekordhoch

Wiesbaden · Die Gesundheitsausgaben in Deutschland waren im Jahr 2010 so hoch wie noch nie. Sie erreichten einen Rekordwert von 287,3 Milliarden Euro. Vor allem bei der Pflegeversicherung gab es starke Ausgabensteigerungen.

Die zentralen Ergebnisse des DAK-Gesundheitsreports 2012
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Foto: dapd

Insgesamt wurden 2010 287,3 Milliarden Euro ausgegeben - so viel wie nie zuvor. Im Vergleich zum Jahr 2009 nahmen die Gesundheitsausgaben um 3,2 Prozent (8,9 Milliarden Euro) zu, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag zum Weltgesundheitstag mit.

Rechnerisch wurden für jeden Einwohner 3510 Euro (2009: 3400 Euro) ausgegeben. Den größten Anteil an den Ausgaben hat die gesetzliche Krankenversicherung. Auf sie entfielen mit 165,5 Milliarden Euro rund 58 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben. Die privaten Haushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck gaben 39 Milliarden Euro für die Gesundheit aus.

Den stärksten Zuwachs gab es bei der sozialen Pflegeversicherung. In diesem Bereich stiegen die Ausgaben im Jahr 2010 demnach um sechs Prozent beziehungsweise 1,2 Milliarden auf 21,5 Milliarden Euro. Damit entfielen insgesamt sieben Prozent der Gesundheitsausgaben auf diesen Versicherungszweig.

Fast jeder zweite Euro der Gesundheitskosten wurde laut Statistik von ambulanten Einrichtungen ausgegeben, darunter vor allem Arztpraxen und Apotheken. Den stärksten prozentualen Anstieg verzeichneten die ambulanten Pflegeeinrichtungen mit einem Plus von 7,6 Prozent auf zehn Milliarden Euro. Die physio-, sprach- oder ergotherapeutische Praxen gaben mit 8,9 Milliarden Euro 5,2 Prozent mehr aus als 2009.

Der Anstieg bei den ambulanten Pflegeeinrichtungen sei neben der gestiegenen Anzahl der Pflegebedürftigen auch auf die Auswirkungen der stufenweisen Anhebung der Leistungsbeträge im Zuge des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes von 2008 zurückzuführen, erklärten die Statistiker.

Die Gesundheitsausgaben umfassen nach der offiziellen Definition sämtliche Güter und Leistungen mit dem Ziel der Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Pflege sowie die Kosten der Verwaltung sowie Investitionen der Einrichtungen des Gesundheitswesens. Aufwendungen für Forschung und Ausbildung im Gesundheitswesen sowie Ausgaben für krankheitsbedingte Folgen wie Leistungen zur Eingliederungshilfe und die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall sind darin nicht enthalten.

(dpa/AFP)
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