Forscher testeten neues Medikament Fortschritte im Kampf gegen Brustkrebs

Chicago (RPO). Bei der Vorbeugung und Behandlung von Eierstock- und Brustkrebs bei Frauen gibt es nach Angaben von Krebsforschern erhebliche Fortschritte. Verschiedene neue Studien zeigten eine "beeindruckende Entwicklung" auf dem Gebiet, sagte der Medizinprofessor Andrew Seidman beim Kongress der US-Gesellschaft für Klinische Onkologie (ASCO) am Samstag in Chicago.

Sieben Fakten zu Brustkrebs
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Foto: ddp

Die Krebsforscher testeten unter anderem ein Medikament, das bei Frauen nach den Wechseljahren Brustkrebs verhindern soll. Das Medikament Aromasin, das die Bildung des weiblichen Sexualhormons Östrogen hemmt, wurde demnach zwischen 2004 und 2010 in einer klinischen Studie getestet. 4560 Frauen aus den USA, Kanada, Spanien und Frankreich nahmen daran teil, die schon einmal Brustkrebs oder zumindest ein erhöhtes Brustkrebsrisiko hatten, also zum Beispiel älter waren als 60 Jahre. Von den Frauen, die das Medikament mit dem Wirkstoff Exemestan nahmen, hatten nach drei Jahren ein Drittel weniger einen neuen Tumor im Vergleich zu der Placebo-Gruppe.

Das Medikament könne daher als "neue Option" zur Vorbeugung von Brustkrebs betrachtet werden, sagte Studienleiter Paul Goss von der Harvard Medical School. Häufige Nebenwirkungen von Aromasin sind den Angaben zufolge Müdigkeit, Schlafstörungen, Hitzewallungen und Gelenkschmerzen.

Eine weitere bei dem Kongress vorgestellte Studie kommt zu dem Schluss, dass mit dem Medikament Avastin gute Ergebnisse bei der Behandlung von Eierstockkrebs erzielt werden können. Frauen mit Eierstockkrebs, die zusätzlich zur Standard-Chemotherapie Avastin bekamen, hatten demnach ein nur halb so großes Risiko, erneut an einem Eierstocktumor zu erkranken. Das Medikament blockiert die Bildung von Blutgefäßen, die ein Tumor zum Wachsen benötigt.

(AFP/felt)
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