Herzversagen Forscher entdecken Infarkt-Moleküle

Göttingen/Hannover · Wissenschaftler aus Hannover und Göttingen haben bei Mäusen zwei RNA-Moleküle entdeckt, die offenbar krankhaftes Herzwachstum fördern. Die Forscher hoffen, damit neue Therapieansätze für den Menschen entwickeln zu können.

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Foto: dpa-tmn/Jochen Lübke

Wurden diese Moleküle gehemmt, hatten die Nager deutlich mehr vom Leben, heißt es in einer Studie, die jetzt in der Fachzeitschrift "Nature Communications" veröffentlicht wurde. Kardialer Stress, wie etwa Herzinfarkt oder hoher Blutdruck, kann zu krankhaftem Herzwachstum und damit zu einer Schwächung der Herztätigkeit führen. In der Folge kommt es häufig zu Herzversagen.

Deutschlandweit leiden rund 1,8 Millionen Menschen an Herzschwäche. Zwei kleine RNA-Moleküle spielen in Mäusen dabei offenbar eine Schlüsselrolle, wie Forscher an der Medizinischen Hochschule Hannover und am Göttinger Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie jetzt herausgefunden haben. Hemmten sie die RNA-Moleküle, konnten sie die Nager vor krankhaftem Herzwachstum bewahren.

Genmutierte Mäuse starben deutlich früher

Die Forscher züchteten genetisch veränderte Mäuse, mit ungewöhnlich vielen dieser Moleküle. Das Herz vergrößerte sich und die Nager lebten nur drei bis sechs Monate. Normale Mäuse werden mehrere Jahre alt. "Zum Vergleich haben wir diese RNAs bei anderen Mäusen gezielt abgeschaltet.

Diese Tiere hatten zwar ein etwas kleineres Herz als gesunde Mäuse, unterschieden sich aber in Verhalten und Lebensdauer nicht von ihnen", berichtet Kamal Chowdhury vom Max-Plank-Institut. Wurden diese Tiere unter kardialen Stress gesetzt, entwickelten sie im Gegensatz zu normalen Mäusen kein krankhaftes Herzwachstum. Auch völlig normale Mäuse konnten die Forscher schützen: Sie verabreichten ihnen einen Stoff, der die RNAs gezielt hemmte. Auch unter Stress kam es daraufhin nicht zu krankhaftem Herzwachstum.

(APD)
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