Videoabend Es müssen nicht immer Chips sein

München (rpo). Arglos schließt die junge Frau ihre Wohnungstür auf. Sie ahnt nicht, was hinter der Tür Schreckliches auf sie wartet... - Jetzt nur nicht die Augen vom Fernseher lösen. Wie von selbst findet die Hand ihren Weg in die Chips-Schale und wieder zurück in den Mund. Statt einfach Fettiges neben sich zu platzieren, sollte Gesundes zuvor mundgerecht zubereitet werden.

Bei einem Videoabend wird in erster Linie der Film angesehen, das Essen spielt nur eine Nebenrolle. "In der Zubereitung sollten die kleinen Mahlzeiten deshalb relativ einfach sein, sonst steht der Gastgeber womöglich beim ersten Mord noch am Herd", betont der Koch und Buchautor Sebastian Dickhaut. Film-Food muss außerdem auch kalt gut schmecken, falls man während des Videos nicht gleich zum Essen kommt. Wünschenswert ist, dass auch die Couch ihre ursprünglich Farbe behält. "Die Häppchen dürfen also weder wackeln, tropfen oder kleben und sollten am besten mit den Fingern gegessen werden können", betont der Buchautor.

Wer nicht auf Chips verzichten will, kann sie zur Abwechslung selbst zubereiten. "Einfach Kartoffeln in dünne Scheiben hobeln und in Frittierfett bei 175 Grad ausbacken. Heißer darf es nicht sein, da sonst krebserregende Stoffe entstehen können", sagt der ausgebildete Koch. Praktisch ist eine Friteuse, bei der sich die Temperatur exakt einstellen lässt. "Die fertigen Kartoffelspalten auf einem Küchencrep ablegen, so kann überschüssiges Fett aufgesaugt werden", rät der Profi. Anschließend nach Geschmack mit Salz und Paprika würzen.

Kalorienbewusste greifen im Supermarkt lieber zu Tortilla Chips, Sesamstangen, Studentenfutter oder zu ungesüßtem Popcorn. "Gesünder und fettärmer sind natürlich Gemüsesticks aus Karotten, Paprika, Sellerie oder Kohlrabi mit einem Joghurt-Dip", sagt Dickhaut. Zu viel sollte man allerdings auch davon nicht essen, da Rohkost am Abend schwer im Magen liegt.

Schnell und einfach in der Zubereitung sind auch Kartoffelspalten mit Sauerrahm-Dip. "Dafür viertelt man kleine, festkochende Kartoffeln - ruhig mit Schale -, bestreicht sie mit Olivenöl und gibt Sesamkörner darüber", so der Fachmann. Das Ganze kommt für 20 bis 30 Minuten bei 180 Grad in den Ofen. "Für die Sauce schmecken Sie Sauerrahm oder Jogurt nach Belieben mit Salz und Pfeffer ab und geben noch einige Kräuter - wie beispielsweise Koriander oder Petersilie - dazu", rät der Kochbuchautor. Besonders lecker wird es, wenn man noch etwas Parmesan darüber reibt.

Ein bisschen ausgefallener, aber nicht minder schmackhaft, ist "Dukkah", ein orientalischer Nuss-Dip mit frischem Fladenbrot und Olivenöl. "In Ägypten gibt es diese grob gemörserte Mischung aus Kernen, Körnern und Gewürzen oft zum Frühstück aufs Fladenbrot. Das schmeckt toll und wird inzwischen auch in vielen Trendlokalen zum Start serviert", weiß Dickhaut. Hier braucht man allerdings etwas Vertrauen in seine Gäste, da das Brot in Olivenöl getunkt wird, damit der Nuss-Dip besser haftet.

Wer seine Freunde mit einem Mottoabend überraschen will, kann zum Beispiel passende Snacks zum Film servieren. "Für einem Mafia-Abend eignen sich Antipasti besonders gut." Ein Schälchen Oliven, gewürfelter junger Parmesan, Grissini und etwas Ciabattabrot sind lecker und schnell serviert. "Dazu passen Auberginen im Parmaschinkenmantel. Dafür schneidet man das Gemüse in dünne Scheiben und bestreicht es mit wenig Olivenöl. Dann kommt es zusammen mit etwas Knoblauch bei 200 Grad für etwa zehn Minuten in den Ofen", sagt der Kochbuchautor. Danach mit Oregano und Parmesan abschmecken, in Parmaschinken einrollen und mit einem Spießchen fixieren.

"Als Getränk bietet sich ein Tomatensaft mit etwas Olivenöl, Salz und Pfeffer an", sagt Dickhaut. Wer will, kann den Drink auch mit etwas Wodka, Worcester Sauce und Tabasco zu einer "Bloody Mary" aufrüsten - oder einfach eine Flasche Rotwein öffnen.

(afp)
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