UN Ebola breitet sich in Sierra Leone weiter rasant aus

Die Ebola-Epidemie breitet sich nach Angaben der Vereinten Nationen in mehreren Regionen Westafrikas weiter rasch aus. Besonders der Westen Sierra Leones und die Urwaldregion Guineas seien davon betroffen.

Das sagte der UN-Sonderbeauftragte David Nabarro in Genf. In Sierra Leone seien besonders die Hauptstadt Freetown und Port Loko betroffen. "Wir können uns keine Pause leisten." Zur Bekämpfung der Krankheit seien noch mehr Gesundheitsexperten aus dem Ausland nötig. Sierra Leone und Guinea zählen zusammen mit Liberia zu den am schwersten betroffene Ländern.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind in diesen drei Staaten inzwischen rund 17.800 Infektionen registriert worden. Die Zahl der Toten ist auf mehr als 6300 gestiegen. Der Ebola-Ausbruch wirkt sich nach WHO-Angaben zugleich "verheerend" auf die Malaria-Bekämpfung in den drei Ländern aus. Das liege vor allem daran, dass viele Kliniken geschlossen und ambulante Einrichtungen seit Ausbruch von Ebola deutlich geringer besetzt seien, heißt es in dem WHO-Jahresbericht zu der von Stechmücken übertragenen Krankheit.

In den von Ebola betroffenen Gebieten sollten daher vorübergehend alle Fieber-Patienten Malaria-Medikamente erhalten, empfahl die WHO. 2013 starben in Sierra Leona, Guinea und Liberia nach Angaben der WHO zusammen 20.000 Menschen an Malaria. 6,6 Millionen Fälle wurden registriert. Weltweit erlagen der Krankheit etwa 584.000 Menschen, darunter 453.000 Kinder unter fünf Jahren.

Zwischen 2000 und 2013 ging die Todesrate allerdings um fast die Hälfte zurück, vor allem weil die Krankheit besser erkannt und behandelt wird und mehr Moskitonetze verteilt wurden.

(REU)
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