Neue Studienergebnisse Drei von vier Frauen werden pflegebedürftig

Das Risiko, pflegebedürftig zu werden, steigt in Deutschland weiter. Bei Männern stieg es zwischen 2000 und 2009 um zehn auf 50 Prozent und bei Frauen von 65 auf 72 Prozent, wie aus dem am Dienstag in Berlin veröffentlichten Pflegereport 2011 der Barmer GEK hervorgeht. Damit werden statistisch drei von vier Frauen pflegebedürftig. Ursache ist die Alterung der Bevölkerung.

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Foto: Shutterstock/Ocskay Bence

Die Zahl der Pflegebedürftigen stieg laut Report von 1999 bis 2009 um 16 Prozent auf 2,34 Millionen. Das altersspezifische Pflegerisiko blieb hingegen konstant. Dabei sind Frauen länger pflegebedürftig als Männer. So überlebten Männer, die im Jahr 1999 pflegebedürftig wurden, durchschnittlich 3 Jahre, Frauen 4 Jahre.

Die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) forderte, den heute 30-Jährigen die Angst vor einer späteren Pflegebedürftigkeit zu nehmen. "Auch wer später auf Pflege und Unterstützung angewiesen ist, sollte ein selbstbestimmtes Leben mit vielen schönen Momenten führen können", so die Ministerin in Düsseldorf. Sie forderte die Bundesregierung auf, eine Pflegereform zu schaffen, die Menschen mit Demenz einbeziehe und ein Leben im vertrauten Umfeld ermögliche.

Auch der Vize-Vorsitzenden der Barmer GEK, Rolf-Ulrich Schlenker, verlangte eine Reform des Pflegebedürftigkeitsbegriffs, der Demenzkranke berücksichtige. Nach Einschätzung des Bremer Sozialwissenschaftlers Heinz Rothgang entstünden dadurch rund drei Milliarden Euro Mehrausgaben. Hierfür reiche die geplante Beitragserhöhung nicht aus.

(KNA)
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