Virusexperte Deutschland mit Alternativ-Plan gegen Vogelgrippe

Frankfurt (rpo). Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Johannes Löwer, hält den sofortigen Kauf eines in Amerika entwickelten Impfstoffs gegen den Erreger der Vogelgrippe für unnötig. "Der H5N1-Impfstoff, der gerade in Amerika getestet wird, würde der deutschen Bevölkerung im Pandemie-Fall alles andere als helfen", sagte Löwer der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Selbst wenn die Bundesregierung sofort 100 Millionen Euro in den Ankauf investierte, ließen sich "im Idealfall nur fünf Millionen Deutsche schützen".

 "Da das Virus für Geflügel offensichtlich hoch ansteckend ist, gehe ich davon aus, dass wir es hier mit H5N1 zu tun haben."

"Da das Virus für Geflügel offensichtlich hoch ansteckend ist, gehe ich davon aus, dass wir es hier mit H5N1 zu tun haben."

Foto: ddp, ddp

Im Auftrag der Bundesregierung habe sein Institut daher nach Gesprächen mit Herstellern eine alternative Strategie entwickelt, sagte Löwer. Wenn man dieser patentfreien Strategie folge, könnten die Hersteller mit den derzeit für Deutschland reservierten Grippe-Impfstoff Kapazitäten im Pandemiefall innerhalb von nur sechs Wochen genügend Impfstoff für eine erste Impfkampagne der gesamten deutschen Bevölkerung bereitstellen. Nach weiteren vier bis sechs Wochen stünde noch einmal soviel Material für die zweite notwendige Impfung zur Verfügung.

(afp)
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