OECD-Gesundheitsreport Deutschland belegt Spitzenplatz bei Klinikbehandlungen

Berlin · Deutschlands Patienten werden im internationalen Vergleich so oft im Krankenhaus behandelt wie in fast keinem anderen Industrieland. Behandlungen wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie das Einsetzen künstlicher Hüften kommen pro Einwohner so oft vor wie nirgends sonst.

Die zentralen Ergebnisse des DAK-Gesundheitsreports 2012
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Foto: dapd

Das geht aus einer Erhebung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor. Bundesweit kommen auf 1000 Einwohner 244 Krankenhausbehandlungen. Nur in Österreich gibt es noch mehr Klinikbehandlungen pro Kopf (273). Der Schnitt aller 34 Mitgliedsländer liegt bei 156.

Mit 11,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts lagen die deutschen Ausgaben für Gesundheit im Jahr 2011 zudem zwei Prozentpunkte über dem OECD-Durchschnitt. Auch beim medizinischen Personal belegt Deutschland laut der Erhebung eine Spitzenposition. Auf 1000 Einwohner kommen 3,8 Ärzte und 11,4 Pflegekräfte. Der OECD-Schnitt beträgt 3,2 Ärzte und 8,8 Pfleger. Zudem stieg die Lebenserwartung zwischen 1990 und 2011 um fünfeinhalb Jahre auf 80,8 an.

Die Erhebung zeigt auch, dass Gesundheitsprävention in Deutschland weiterhin Priorität haben sollte. So rauchen bundesweit 22 Prozent der Erwachsenen täglich. In Ländern mit geringem Raucheranteil wie Schweden, Australien oder den Vereinigten Staaten liegt die Quote bei 15 Prozent oder weniger. Mit 11,7 Liter reinem Alkohol pro Kopf und Jahr trinken die Deutschen zudem zwei Liter mehr als der Durchschnitt der OECD-Bürger. Der Anteil der fettleibigen Personen stieg von 11,5 Prozent im Jahr 1999 auf 14,7 Prozent in 2009.

In allen 34 Mitgliedsländern lag die durchschnittliche Lebenserwartung 2011 bei über 80 Jahren. Das sind zehn Jahre mehr als im Jahr 1970. Die höchste Lebenserwartung im OECD-Raum haben Menschen, die in der Schweiz, in Japan und in Italien geboren sind. Frauen leben durchschnittlich 5,5 Jahre länger als Männer. Gleichzeitig nimmt aber auch die Zahl der chronisch Erkrankten zu: 2011 litten rund sieben Prozent der 20- bis 79-Jährigen in den OECD-Ländern — also fast 85 Millionen Menschen — an Diabetes.

(jam)
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