Experte besorgt Der Impfstoff-Nachschub in Deutschland stockt

Berlin · In Deutschland kommt es bei der Versorgung mit Impfstoffen nach Angaben von Medizinern immer häufiger zu Problemen. Die Engpässe hätten eine "neue Dimension" erreicht, sagte der Sprecher der Kommission für Infektionskrankheiten und Impffragen der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ), Ulrich Heininger, in einem Interview.

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Foto: dapd, dapd

In Deutschland kommt es bei der Versorgung mit Impfstoffen nach Angaben von Medizinern immer häufiger zu Problemen.
Die Engpässe hätten eine "neue Dimension" erreicht, sagte der Sprecher der Kommission für Infektionskrankheiten und Impffragen der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ), Ulrich Heininger, in einem Interview.

Laut der "Welt am Sonntag" meldete ein Pharmaunternehmen jüngst zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage Lieferschwierigkeiten. Betroffen seien Impfstoffe gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken sowie ein Kombinationsmittel gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Polio.

Die Ursache liegt laut DAKJ-Sprecher Heininger in einer zunehmende Monopolisierung der Impfstoffproduktion. Er sieht Handlungsbedarf seitens der Politik: "Der Staat sollte Hersteller verpflichten, zur Sicherstellung der Versorgung ein Vorratslager für Standard-Impfstoffe anzulegen." Das Gesundheitsministerium erklärte der Zeitung, es gebe "keinen Grund für Verunsicherung oder für Panik".

Dem Bericht zufolge melden auch Tropeninstitute Engpässe bei Mitteln gegen Tollwut, Gelbfieber und Typhus. "Ich arbeite seit 20 Jahren als Tropenmedizinerin hier am Institut - aber solche massiven Probleme in der Versorgung mit Impfstoffen wie in den vergangenen Monaten habe ich bisher noch nicht erlebt", sagte die Leiterin des Tropeninstituts an der Berliner Charité, Gundel Harms-Zwingenberger, der Zeitung.

(dpa)
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