Zwei Millionen Betroffene Computerchips helfen bei Inkontinenz

Berlin (RPO). Patienten, die uner Stuhlinkontinenz leiden, haben es generell nicht leicht. Nicht nur, das sie unter ihrer Krankheit leiden, auch können sie bei ihren "Tabu"-Beschwerden häufig nur selten über ihr leiden sprechen. Hilfe könnte nun aus der Medizin kommen, die sich Computerchips bedient.

 Parkinson: Ein neues Diagnoseverfahren soll die Krankheit früher erkennen lassen.

Parkinson: Ein neues Diagnoseverfahren soll die Krankheit früher erkennen lassen.

Foto: ddp, ddp

Die Chips können, eingepflanzt in den Schließmuskel, einem Herzschrittmacher ähnlich die Nerven der Patienten stimulieren, wie Anton Kroesen von der Berliner Charité berichtet. Ebenfalls Erfolg versprechend seien je nach Ursache der Erkrankung verschiedene Trainingsmethoden, die den Schließmuskel wieder aufbauten oder operative Eingriffe, bei denen der Schließmuskel genäht beziehungsweise durch körpereigene Muskeln wieder aufgebaut werde.

In Deutschland sind etwa zwei Millionen Menschen stuhlinkontinent. Hauptsächlich betroffen sind ältere Frauen. Die Dunkelziffer ist laut Kroesen hoch: Bis zu 50 Prozent der Patienten suchten keinen Arzt auf. Umgekehrt scheuten sich manchmal aber auch die Mediziner, das Problem anzusprechen. Die Ursachen des Leidens sind den Angaben zufolge vielfältig und reichen vom Verlust der sensiblen Analhaut durch Entzündungen, Fisteln oder Operationen bis hin zu chronischer Verstopfung.

Die Krankheit habe nicht nur unwillkürlichen Abgang von Stuhl zur Folge, betont Kroesen: "Es besteht die Gefahr, dass Betroffene auf Grund der unangenehmen Symptome ihre sozialen Kontakte stark einschränken." Dabei könnten Spezialisten in den meisten Fällen die Kontinenz wieder herzstellen oder zumindest die Symptome mildern.

(ap)
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