Studie "Blaues Licht" hilft biologischer Uhr auf die Sprünge

Paris · Bei einem Mangel an natürlichem Tageslicht kann der biologischen Uhr des Menschen mit Kunstlicht mit erhöhtem Blauanteil auf die Sprünge geholfen werden.

Das ergibt sich aus einer Studie, die unter der Leitung von Claude Gronfier am französischen Forschungsinstitut Inserm erstellt wurde und deren wichtigste Ergebnisse in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift "Plos One" veröffentlicht werden. Anwendungsgebiete für das Kunstlicht gibt es unter anderem in polarnahen Gegenden der Welt und an Arbeitsstellen mit Tageslicht-Mangel.

Wird die biologische Uhr eines Menschen durcheinandergebracht, so kann dies Schlafstörungen, mangelnde Motivation, Vergessen, Herz-Kreislauf-Probleme und Depressionen zur Folge haben. Die biologische Uhr wird im Zentrum des Gehirns von 20.000 Neuronen gesteuert, die den Schlafrhythmus, die Körpertemperatur, den Herzschlag und den Ausstoß von Hormonen beeinflussen.

Das Licht mit einem erhöhten Blau-Anteil, der jedoch das weiße Erscheinungsbild des Lichtes nicht beeinträchtigt, wurde in neun Wochen Polar-Winter in einer Station am Pol getestet. Die förderliche Wirkung des Lichts mit erhöhtem Blau-Anteil konnte im Vergleich mit normalem weißem Licht nachgewiesen werden. Dabei war nur ein vergleichsweise geringer Blau-Anteil erforderlich, weit weniger als bei der Licht-Therapie, die bereits bei Menschen mit Depressionen angewendet wird.

(DEU)
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