Europa-Studie Am längsten lebt man in Köln

Düsseldorf · Die Gesundheit der Bewohner von Köln und Oberhausen schneidet im europäischen Vergleich gut ab. Wissenschaftler haben für eine EU-Studie die Gesundheit der Bewohner in 26 europäischen Städten untersucht. Demnach leben Kölner länger.

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Foto: dpa, Franziska Koark

In der Domstadt liegt die durchschnittliche Lebenserwartung über dem europäischen Durchschnitt. Frauen werden in der Stadt am Rhein 82 Jahre alt, Männer schaffen rund 77 Jahre. Anders sieht das beispielsweise in der rumänischen Stadt Bistria aus — Männer werden dort gerade einmal 69 Jahre alt. Frauen schaffen durchschnittlich 76,2 Jahre.

Ganz so hoch wie in Köln liegt die Lebenserwartung in Oberhausen nicht, trotzdem empfinden 61 Prozent der Bewohner laut der Studie ihre Gesundheit als gut oder sehr gut — damit liegt die Stadt im Ruhrgebiet im europäischen Durchschnitt. Das könnte auch daran liegen, dass sich die Oberhausener regelmäßig impfen lassen und es kaum Fälle von HIV- oder Tuberkulose-Infektionen gibt. 53 Prozent der Menschen in der Stadt klagen allerdings über Rückenschmerzen — 20 Prozent haben psychische Probleme.

In den beiden deutschen Städten ist im EU-Vergleich die Sterblichkeitsrate unter Säuglingen gering — anders sieht das beispielsweise in Rumänien und Großbritannien aus. Während in Köln jährlich 3 von 1000 weiblichen Kindern unter einem Jahr sterben, zählten die Forscher im rumänischen Craiova und im britischen Birmingham neun tote Kinder.

Krebs und Tumore

Die Wahrscheinlichkeit an bösartigen Tumoren zu erkranken und zu sterben ist im schottischen Glasgow am höchsten — die wenigsten Krebserkrankungen im europäischen Vergleich gibt es hingegen in der lettischen Stadt Liepaja und im rumänischen Bistritz.

Auch die Häufigkeit von Teenagerschwangerschaften untersuchten die EU-Experten. In Großbritannien scheinen demnach Schwangerschaften in jungen Jahren üblich zu sein — in Greater Manchester wurden von 1000 15- bis 19-jährigen Mädchen 33 schwanger. Niedriger fallen die Zahlen beispielsweise in Oslo aus. Dort bekommen jährlich nur fünf von 1000 jungen Mädchen ein Kind.

Das Thema Übergewicht beschäftigte die Forscher ebenfalls. Demnach sind in Oberhausen 53 Prozent aller Menschen zu dick — damit liegt die Stadt knapp über dem europäischen Durchschnitt. Der besagt, dass jeder zweite in Europa zu viel auf den Rippen hat. Oslo schneidet auch in diesem Bereich deutlich besser ab — dort sind "nur" 43 Prozent der Bürger übergewichtig.

26 untersuchte Städte

In der bisher größten Studie ihrer Art haben die Wissenschaftler des European Urban Health Indicator System Part 2 (Euro-Urhis 2) den Gesundheitszustand der Bewohner von 26 europäischen Städten untersucht — unter anderem wurden so Umfrageergebnisse aus Amsterdam, Bordeaux, Köln und Glasgow ausgewertet.

Durch die Studie sollen die Gesundheitsprobleme der Städte Europas aufgedeckt werden — der Vergleich mit anderen Städten hat zum Ziel, voneinander zu lernen und Politikern die Möglichkeit zu geben, Gesundheitsprobleme effektiver zu bekämpfen.

(anch)
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