Altersflecken entfernen So werden Sie störende Flecken los

Köln/Wiesbaden · Altersflecken stören viele Menschen. Wenn Make-up oder Puder zum Kaschieren nicht mehr reichen, gibt es zahlreiche Entfernungsmethoden. Entscheidend dabei: fachmännische Beratung - denn es kann sich auch um bösartige Zellen handeln.

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Die Dermatologin Uta Schlossberger weiß um die Empfindlichkeiten ihrer Patienten. "Wenn jemand mit den sogenannten Altersflecken zu uns kommt, spreche ich in der Regel von Sonnenflecken", erzählt die Hautärztin aus Köln. Das tut sie zum einen, um nicht unhöflich zu sein, zum anderen aber auch, weil es den Kern trifft.

"Diese bräunlichen, scharf begrenzten Pigmentflecken treten an den Stellen des Körpers auf, die starker Sonnenexposition ausgesetzt sind, also im Gesicht, an den Armen und Händen", erklärt sie. Und das geschieht häufig schon in noch recht jungen Jahren, ab etwa 40. Doch egal, wie man diese Verfärbungen auch nennt, die meisten Menschen empfinden sie als störend und wollen sie loswerden.

"Es gibt sehr unterschiedliche Behandlungsmethoden, die sich nach der Anzahl und auch der Färbung der Altersflecken richten", erklärt Prof. Christiane Bayerl von der Arbeitsgemeinschaft ästhetische Dermatologie und Kosmetologie. Viel wichtiger ist jedoch: Die Flecken können eine Vorstufe von Hautkrebs sein. "Das wird ganz oft unterschätzt. Deswegen ist es unbedingt erforderlich, dass Gewebeproben entnommen werden, um auszuschließen, dass es sich um bösartige Zellen handelt", sagt die in Wiesbaden tätige Medizinerin.

"Natürlich kann man die Flecken im Gesicht mit gut abdeckendem Make-up überschminken, manchmal reicht auch schon ein kräftiges Mineralpuder", erklärt Renate Donath vom Berufsverband Deutscher Kosmetiker/-innen. Doch gerade Männer schätzen diese Kosmetik nicht sonderlich, und auch Frauen wünschen sich oft, dass die störenden Punkte völlig verschwinden.

"Als ersten Schritt und bei nur wenigen Flecken empfehle ich in der Regel eine Bleichcreme, die es in Apotheken und Kosmetikinstituten zu kaufen gibt", erklärt Schlossberger. Diese dürfe man allerdings nicht länger als sieben Wochen anwenden, weil sonst die Haut Schaden nehmen kann. Und selbst sieben Wochen stellen so manchen vor eine Geduldsprobe und erfordern Konsequenz in der täglichen Anwendung. Kosmetikerin Donath empfiehlt Vitamin-C-Produkte, die als Serum aufgetragen werden und das farbgebende Pigment Melanin unter der Haut besser verteilen.

Ebenfalls eine recht einfache Entfernungsmethode ist das Peeling mit Fruchtsäure. "Je nach Intensität des Peelings dürfen diese Behandlung Kosmetikerinnen durchführen", erläutert Schlossberger. Schälende Mittel mit Trichloressig, Glykol- und Alpha-Hydroxy-Essigsäure, Salicylsäure und Tretinoin eigneten sich zur Entfernung oberflächlicher, starker Pigmentierung. Ganz ungefährlich aber ist auch das nicht. "Bei falscher Anwendung und wenn man zu schnell wieder in die Sonne geht, kann es zu Entzündungen und Narbenbildung kommen, weil die Haut danach sehr empfindlich ist", warnt Schlossberger. Je nach Anzahl der Behandlungen und auch der Ausbreitung der Flecken liegen die Kosten zwischen 150 bis 400 Euro.

Dann gibt es noch die Dermabrasion, bei der die Haut wie mit einer Sandfräse abgeschmirgelt wird, oder die Kältetherapie, bei der die entsprechenden Hautstellen mit flüssigem Stickstoff vereist und dadurch weggebrannt werden. "Diese Methode ist mit Vorsicht anzuwenden, da es schnell zu Verbrennungen kommen kann", erklärt Schlossberger.

Bei tieferen Pigmentierungen empfiehlt sie wie ihre Fachkollegin Bayerl eine Laserbehandlung. "Der Laser lässt die Pigmentablagerung zerplatzen, und der Körper transportiert die Teilchen dann ab. Das ist ein recht simples Verfahren", sagt Schlossberger. Diese Methode darf keinesfalls bei bösartigen Pigmentierungen angewendet werden, da der Laser die Zellen in den Körper schießt.

Bei der Therapie muss der Patient lediglich ein leichtes Piksen ertragen können und anfänglich kleine Entzündungen, die sich in Rötungen und Schwellungen äußern und meist nach drei Tagen wieder verschwunden sind. Entscheidend sei auch nach dieser Behandlung, dass der Patient acht Wochen lang nicht in die pralle Sonne geht und sich keiner UV-Strahlung aussetzt, weil die Haut an den behandelten Stellen empfindlich wie bei einem Baby ist.

Die Entfernung eines kleinen Flecken kostet zwischen 25 und 65 Euro, bei sehr vielen berechnen die Ärzte meist eine Pauschale. Diese Kosten tragen die Krankenkassen in der Regel nicht, zumindest nicht bei Altersflecken. Anders sieht es bei übermäßig starken Pigmentierungen nach Entzündungen, etwa nach Akne, aus. "Das ist ein Krankheitsbild, so dass die Kassen die Entfernung der Flecken in der Regel übernehmen", sagt Bayerl.

Auch mit der sogenannten Blitzlampe (IPL-Technologie) lassen sich Pigmentierungen entfernen. Dabei werden die überschüssigen Pigmente hochenergetischem, intensiv gepulsten Licht ausgesetzt. Das Melanin absorbiert das Licht und wandelt es in Wärme um. Die Zellstruktur der Altersflecken wird zerstört. "Diese Behandlung muss unbedingt von erfahrenen Fachleuten durchgeführt werden, da es bei falscher Anwendung zu Verbrennungen kommen kann", warnt Bayerl.

Grundsätzlich gilt für jede Methode: Wichtig ist ausreichende Beratung, das Angebot verschiedener Alternativen und unbedingt die fachkundige Diagnose, dass es sich tatsächlich um gutartige Pigmentierungen handelt. Vor allem aber raten die Hautexpertinnen zu regelmäßigem Sonnenschutz. Kosmetikerin Donath empfiehlt, schon ab März täglich Cremes mit mechanischem Sonnenschutzfilter aufzutragen.
Schlossberger ist da noch strikter: "Lichtschutzfaktor 50 - und das ganzjährig, so kann man Altersflecken vorbeugen."

(dpa)
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