Wegen Überschüssen in den Kassen Ärzte fordern Abschaffung der Praxisgebühr
Berlin · Sie sprechen den Versicherten aus der Seele: Die niedergelassenen Ärzte fordern angesichts der Milliarden-Überschüsse der Krankenkassen ein Ende der Praxisgebühr.
"Die zehn Euro haben als Steuerungsinstrument auf ganzer Linie versagt und dienen einzig den Kassen als verkappte Zusatzfinanzierung", sagte der Vorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dirk Heinrich, am Donnerstag in Berlin. Aufgabe der Politik müsse sein, "verfehlte Maßnahmen zu erkennen und zurückzunehmen und nicht unter Scheinargumenten fortzuführen", mahnt Heinrich.
Die gesetzlichen Kassen verfügen nach Einschätzung von Gesundheitsökonom Eckart Fiedler derzeit über Reserven in Höhe von rund 7,3 Milliarden Euro, von denen 1,3 Milliarden ausgeschüttet werden könnten. Weitere 1,3 Milliarden Euro könnten theoretisch aus dem Gesundheitsfonds ausgekehrt werden.