Brutzeln im Freien 42 Campylobacter-Fälle — Vorsicht beim Grillen

Krefeld · Vor allem falscher Umgang mit Hähnchenfleisch führt zu dieser unangenehmen Infektion. Experten geben zum Beginn der Grillsaison Tipps zur Vorbeugung.

Tipps fürs richtige Grillen
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Foto: ddp

In Krefeld sind in diesem Jahr bereits 42 Durchfallerkrankungen durch Campylobacter-Infektionen festgestellt worden. "In Nordrhein-Westfalen wurden bis jetzt 3236 Fälle dieser meldepflichtigen Erkrankung erfasst; das sind etwas mehr als im vergangenen Jahr", teilte DAK-Sprecher Holger Heynckes in Krefeld mit. Meist werden die Erreger durch Hähnchenfleisch übertragen. "Mit beginnender Grillsaison steigt die Gefahr von Infektionen", sagt Heynckes.

Zu Infektionen kommt es nicht direkt am Grill, sondern bei der Vorbereitung des Grillfleisches: Zwar werde Hähnchenfleisch meist ausreichend gekocht, gebraten oder gegrillt, die Erreger lauerten aber woanders, so die DAK. Mangelnde Küchenhygiene bei der Vorbereitung des Grillguts sei das Problem. Campylobacter-Bakterien gelangten vom rohen Fleisch auf die Hände oder die Arbeitsplatte, und dann auf Lebensmittel, die nicht gegart werden — etwa Salat, der an gleicher Stelle zubereitet wird. Die Folgen: eine Erkrankung mit Durchfall und Bauchkrämpfen oder in besonders schweren Fällen auch Nerven- und Gelenksentzündungen.

Bei der Zubereitung von Hähnchenfleisch empfiehlt die Deutsche Angestellten-Krankenkasse zur Aufmerksamkeit bei der Hygiene. "Hände, Arbeitsplatte, Messer und andere Küchenutensilien sollten gut abgespült werden", so Heynckes. Werden zunächst Lebensmittel zubereitet, die nicht gegart werden, so verringere sich die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung weiter. Durch Kochen oder Braten werden die Bakterien abgetötet. Einfrieren hingegen vermindert zwar deren Zahl, beseitigt sie jedoch nicht vollständig. Schon geringe Mengen reichen für eine Infektion.

(RP)
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