Tipps für gesunde Zähne Nicht schrubben, sondern wischen

Düsseldorf (rpo). Blitzweiße Zähne sind ein wahrer Hingucker. Aber weiß heißt noch lange nicht gesund. Denn Bakterien lauern in jedem Mund. Karies und Zahnfleischerkrankungen können die Folgen sein. Tipps zum Tag der Zahngesundheit gibt Sebastian Ziller, Leiter der Abteilung Prävention der Bundeszahnärztekammer.

 Blaues Licht kann bei Parodontose helfen.

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Foto: ddp, ddp

Tipp 1: Die richtige Zahnbürste. Mittelhart bis weich sollte sie sein, einen kleinen Bürstenkopf haben und abgerundete Borsten. Der Mediziner empfiehlt eine so genannte "Multituft"-Zahnbürste, eine Bürste mit vielen parallel angeordneten Borstenbüscheln. So kann man jeden Zahn besser erreichen, ohne das Zahnfleisch zu verletzen. Auch auf Kunststoffborsten sollte man achten. "Bei Naturborsten wird es unhygienisch, wenn die Bakterien beginnen, sich darin zu vermehren", sagt Ziller. Eine neue Zahnbürste sollte nach zwei bis drei Monaten her - und nach jeder Erkältung. Und es gilt: Eine Bürste für eine Person.

 Zweimal täglich Zähneputzen? Experten raten zu deutlich mehr Mundhygiene.

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Der Zahnschmelz als äußere Schicht des Zahns ist die härteste Substanz des menschlichen Körpers. Er wird oft zur Identifizierung von Opfern herangezogen. Trotzdem ist der Zahnschmelz schutzbedürftig. Säuren sind Gift für ihn. Sie entstehen zum Beispiel durch Zucker, der durch Bakterien im Mund umgewandelt wird. Im so genannten Biofilm - dem Belag auf den Zähnen, der früher als Plaque bezeichnet wurde - tummeln sich die Bakterien, die Karies oder Parodontitis auslösen können.

Tipp 2: Das richtige Putzen. Wie rückt man dem Belag am besten zu Leibe? Die häufigsten Fehler sind zu heftiges Aufdrücken und das parallel zum Zahnfleisch. Damit werden der Zahnschmelz abgerubbelt und die Zahnhälse freigelegt. Richtig ist, zwei Mal täglich von rot nach weiß zu putzen, am besten "wischend", wie es Ziller beschreibt. Wichtig ist, dass der Belag verschwindet.

Mit fluoridhaltiger Zahnpasta wird das Wachstum der Bakterien schon einmal gehemmt und der Zahnschmelz gehärtet. Aber: "Die Fläche, die wir mit der Zahnbürste nicht erreichen, ist sehr groß", sagt Sebastian Ziller. Auf Zahnseide für die Zwischenräume sollte man deshalb nicht verzichten. Dabei kann der Zahnarzt am besten beurteilen, welche Zahnseide die Richtige ist.

Tipp 3: Die Zahnpflege zwischendurch. Für den Fall, dass keine während des Tages keine Zahnbürste zur Hand ist, sind die Tipps des Fachmanns einfach: Zuckerfreie Zahnpflegekaugummis kauen und Wasser trinken. Das regt den eigenen Speichelfluss an und hindert die Bakterien daran, Säuren zu produzieren. Nachdem man eine Zitrusfrucht gegessen hat, sollte man allerdings nicht sofort zur Zahnbürste greifen. Das schädigt den schon von der Fruchtsäure angerauten Zahnschmelz. Lieber erst eine halbe Stunde warten.

Tipp 4: Zum Zahnarzt gehen. Zwei Mal pro Jahr sollte man zur Kontrolle auf dem Stuhl beim Zahnarzt Platz nehmen. Denn die Gesundheit im Mund hat Auswirkungen auf das Allgemeinbefinden. Wer zum Beispiel an einer unbehandelten Paradontitis leidet, so Ziller, dem können auch schnell Magen- und Darmprobleme zu schaffen machen. Der Patient trägt außerdem ein erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko.

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