So schützen Sie sich Wenn Darmpilz zur tödlichen Gefahr wird

Düsseldorf · Darmpilze tragen viele Menschen in sich, ohne es zu merken. Gewinnen sie die Überhand, wird es gefährlich. Neben Organversagen droht dann auch eine tödliche Blutvergiftung. Hier erfahren Sie, wer besonders gefährdet ist und wie man die kritischen Darmbewohner wieder los wird.

Candida albicans heißt der Darmpilz, der als harmloser Bewohner auf menschlichen Schleimhäuten und im Magen-Darm-Trakt vieler lebt. Bei Vier von fünf Menschen kommt er vor. Sogar Kinder und Säuglinge tragen ihn in sich, ohne merklich an Symptomen zu leiden.

Dennoch trügt der Schein. Ist das Gleichgewicht zwischen nützlichen Bakterien auf unserer Darmschleimhaut und Candida Albicans gestört, beschränkt sich die Hefe nicht mehr nur auf die zuckerreichen Areale des menschlichen Körpers. Nach außen hin sichtbar wird ein solcher Befall nach Informationen von Prof. Markus Ruhnke von der Berliner Charité als Mundsoor oder durch oberflächliche Infektionen an Hand- und Fußnägeln oder den Zwischenräumen der Zehen. Im Darm und auf der Haut, können sich die Mikroben allerdings explosionsartig vermehren, stehen ihm Zucker und Kohlehydrate in großer Menge zur Verfügung.

Lebensgefahr für Immungeschwächte, Diabetiker und chronisch Kranke

Aufpassen sollten auch Menschen, die sich einer Kortison- oder Antibiotikatherapie unterziehen müssen. Vor allem letztere sorgt dafür, dass neben den schädlichen Bakterien auch die nützlichen im Darm abgetötet werden. Der Pilz erfährt dann keine Gegenwehr mehr. Kritisch kann es zudem für immungeschwächte Menschen, Diabetiker, chronisch Kranke wie Rheumatiker oder Krebspatienten werden. Die Hefe überwindet die körpereigene Abwehr und greift gesunde Zellen an.

Richtig gefährlich wird das, wenn es zu einer Pilzsepsis, also einer Pilzvergiftung des Blutes, kommt. Im schlimmsten Fall versagen die attackierten Organe. Auch eine hormonelle Umstellung wie sie während einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren stattfindet, kann die Ausbreitung des einzelligen Pilzes zur Folge haben. Schwere Entzündungen an Mundhöhle, Speiseröhre, im Scheidenbereich oder Enddarm sind vorprogrammiert. Die Betroffenen merken das durch einen unangenehmen und andauernden Juckreiz oder sich schuppende, gerötete Haut oder dauerndes Sodbrennen.

Welche Probleme der Pilz noch hervorrufen kann

Neben offensichtlichen äußeren Pilzerkrankungen soll Candida albicans auch für weitere Krankheiten verantwortlich sein. Mediziner und Naturheilkundler führen Symptome wie Herzbeschwerden, Schlafstörungen, Migräne und Nahrungsmittelunverträglichkeiten auf eine solche Infektion zurück. Anders sieht das die Schulmedizin. Sie sieht bei solchen Beschwerden keinen Zusammenhang mit einer Pilzinfektion und behandelt symptomatisch. Einig sind sich Schulmediziner, Ernährungswissenschaftler und Naturheilkundler allerdings darin, dass eine unausgewogene, zuckerreiche Ernährung ungünstig auf das Gleichgewicht gesunder und ungesunder Keime auswirkt.

Blähungen, wechselnden Stuhlgang, der mal matschig und breiig oder hart und fest sein kann, sowie eine erhöhte Infektanfälligkeit sind mögliche Folgen. Sie können in weitere körperliche Probleme ausufern. Kommt es beispielweise zu einer Verstopfung, entsteht Fäulnis und es bilden sich Fusselalkohole. Diese können die Arbeit der Leber beeinträchtigen und sind in Bluttests nachweisbar.

So bleiben Sie gesund

Um den Darm gesund zu erhalten empfehlen Mediziner wie auch Ernährungsfachleute viel Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte auf den Speiseplan zu nehmen. Zucker und Fett hingegen sollten nur in geringen Mengen vorkommen. So stellt man sicher, dass die guten Keime ausreichend Nahrung finden und Candida albicans den Kürzeren zieht.

(wat)
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