Welche Impfungen braucht man als Kind und Erwachsener?

Rotaviren

Die Impfung gegen diesen sehr agressiven Durchfallerreger ist die erste, die Kinder bekommen können. Schon ab einem Alter von sechs Wochen ist diese Schluckimpfung möglich. Sie braucht zwei Auffrischungsimpfungen, die in der Regel im Abstand von vier bis sechs Wochen erfolgen. Entscheidet man sich dafür, ist das Kind ab einem Alter von drei oder vier Monaten gegen diesen häufigsten Durchfallerreger geschützt.

Rotaviren sind weltweit verbreitet, in den westlichen Indurstrieländern sind es aber vor allem Kinder bis zum zweiten Lebensjahr, die daran erkranken. Eine Infektion mit diesem Virus kann heftige Brechdurchfälle mit Fieber und starken Bauchschmerzen hervorrufen. Meist dauert die Erkrankung vier bis acht Tage an. Besonders gefährlich ist bei kleinen Kindern das hohe Risiko einer lebensbedrohlichen Austrocknung.

Tetanus

Tetanus, auch Wundstarrkrampf, ist eine lebensbedrohliche Krankheit, die zu Krampfanfällen führt. Diese werden durch das Gift von bestimmten Bakterien hervorgerufen, die sich im Erdboden und dem Kot von Pferden und anderen Tieren befinden. Schon eine kleine Verletzung bei der Gartenarbeit, kann eine Infektion mit dem Erreger zur Folge haben. Typischer Weise sind von den durch die Bakterien verursachten Krämpfen vor allem die Atem- und Schluckmuskulatur betroffen. Die Krämpfe erfassen aber auch den gesamten Körper und können sogar zu Schäden an der Wirbelsäule führen. Häufig ersticken die Erkranten.

Selbst wer die Krankheit übersteht, hat keinen Schutz vor einer weiteren Infektion. Er kann sich jederzeit wieder anstecken. Gegen Tetanus ist eine Impfung der einzige Schutz. Da diese Impfung hierzulande zu den Standardimmunisierungen zählt, erkranken nur selten Menschen daran.

Die Impfung gegen Tetanus ist eine Injektionsimpfung. Einen vollständigen Impfschutz erreicht man nach drei Impfungen. Die Grundimmunisierung sollte möglichst ab dem dritten Lebensmonat beginnen. Sie muss dann jeweils sechs Monate nach der letzten Immunisierung sowie dann ein weiteres Mal nach fünf Jahren aufgefrischt werden. Danach ist eine Auffrischung im Abstand von zehn Jahren nötig. Auch Erwachsene benötigen sie, um geschützt zu sein!

Den Impfstoff gibt es auch als Mehrfachimpfstoff. Es wird dann in der Regel auch gleichzeitig gegen Diphtherie, Polio, Keuchhusten und bei weiteren Impfpräparaten auch noch gegen Hib und Hepatitis B geimpft.

Pertussis (Keuchhusten)

Keuchhusten ist eine sehr ansteckende und durch bestimmte Bakterien hervorgerufene Krankheit,die weltweit vorkommt. Er wird durch Tröpfcheninfektion durch Husten, Niesen oder beim Sprechen übertragen. Die Krankheit beginnt mit grippeähnlichen Symptomen, die von quälenden Hustenanfällen abgelöst werden. Sie dauern über sechs bis zehn Wochen an und können bis zum Erbrechen führen. Besonders für Säuglinge ist Pertussis gefährlich, weil es mit Mittelohrentzündungen und Lungenentzündungen einhergehen kann. In seltenen Fällen können Krampfanfälle auftreten. Bekannt ist zudem das Risiko bleibende Schäden an den Lungen oder Bronchien davon zutragen. Typisch sind auch Rippen- oder Leistenbrüche, die durch die Hustenanstrengung entstehen.

Sowohl eine Erkrankung als auch eine Impfung bringen für rund zehn Jahre einen Schutz gegen Keuchhusten. Geimpft werden können Kinder ab dem dritten Lebensmonat per Injektion. Um einen Impfschutz aufzubauen, sind drei Impfungen notwendig. Die damit erzielte Schutzwirkung liegt bei etwa 80 Prozent. Da die Erkrankungszahlen derzeit im Erwachsenenalter ansteigen, ist es sinnvoll, seinen eigenen Impfstatus zu überprüfen und eine Auffrischungsimpfung vornehmen zu lassen. Sie wird häufig zusammen mit Diphtherie und Tetanus gegeben.

Haemophilus influenza Typ b (Hib)

Es ist das Bakterium Haemophilus influenzae Typ b, kurz Hib, das dieser Krankheit ihren Namen gibt. Häufig wird sie verwechselt mit der normalen jährlichen Grippeimpfung, deren Erreger jedoch nichts miteinander zu tun haben. "Hib" befällt vor allem die oberen Atemwege und kann vor allem bis zum fünften Lebensjahr lebensgefährliche Atemwegserkrankungen, wie Lungen- und Kehldeckelentzündungen sowie Hirnhautentzündungen auslösen. Diese können zu bleibenden Hirnschäden führen. Eine Erkrankung kann zwar mit Antibiotika behandelt werden, dennoch können sich innerhalb kürzester Zeit lebensgefährliche Komplikationen entwickeln. Ein Beispiel dafür ist das plötzliche Anschwellen des Kehldeckels bis hin zur Erstickung.

Diese typische Kinderimpfung können Säuglinge ab dem zweiten Monat erhalten. In vier Impfungen wird eine Grundimmunisierung hergestellt. Üblicherweise erfolgt sie im Rahmen einer Sechsfachimpfung zusammen mit Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie, Keuchhusten (Pertussis), Polio (Kinderlähmung) und Hepatitis B.

Poliomyelitis (IPV)

Kinderlähmung ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die mit schweren Lähmungen einhergehen und sogar tödlich enden kann. Früher waren die gefürchetetn Viren weltweit verbreitet. Mit Einführung der Schluckimpfung in den 60ger Jahren erreichte man eine hohe Durchimpfungsrate, so dass die WHO Europa für poliofrei erklärte. In afrikanischen und asiatischen Ländern hingegen kommt die Erkrankung noch häufig vor. Damit besteht das Risiko, sie auch hierzulande wieder einzuschleppen.

Polio-Viren werden mit dem Stuhl ausgeschieden und hauptsächlich per Schmierinfektion, also die Kot-Hand-Mund-Übertragung weitergegeben. Daneben ist jedoch auch eine Tröpfcheninfektion möglich. Bis zum Ausbruch der Krankheit können zwischen drei und 35 Tagen vergehen, in denen die Infizierten keinerlei Symptome verspüren. Dann aber kommt es zu Lähmungen in Armen oder Beinen, in anderern Fällen ist auch die Sprech-, Schluck- und Atemmuskulatur betroffen. Als Langzeit- und Folgeschäden können Lähmungen und Muskelschwund bleiben, es kann zu einem geringeren Knochenwachstum kommen und Gelenkzerstörung. Auch Jahrzehnte nach der eigentlichen Infektion können immer wieder Lähmungen auftreten. Man nennt das das Post-Polio-Syndrom.

Heute wird per Spritze gegen die gemeine Krankheit immunisiert. Sie kann ab dem zweiten Lebensmonat erfolgen. Vier Impfungen sind nötig, um eine Grundimmunisierung zu erreichen. In der Regel wird diese Impfung zusammen mit Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie, Keuchhusten (Pertussis), Hib (Haemophilus influenzae Typ b) und Hepatitis B gegeben.Auch ungeimpfte Erwachsene können an Kinderlähmung erkranken.

Hepatits B (HB) , Hepatitis A

Gegen Hepatitis A und B wird meistens gleichzeitig geimpft. Die meisten ziehen sich die Erkrankungen auf einer Reise zu. Während Hepatitis A durch verunreinigte Lebensmittel und Toiletten übertragen wird, steckt man sich an Hepatitis B durch Blut oder über die Schleimhäute an. Hepatitis B wird deshalb meist beim Geschlechtsverkehr übertragen. Hepatitis A holen sich Touristen beim Essen an wenig hygienischen Orten in Entwicklungsländern.

Beide Krankheiten beginnen mit einer Leberentzündung. Die Augen verfärben sich gelb, der Urin wird dunkelbraun, der Kot weißlich. Es kommt zu Fieber, Schüttelfrost und Gelenkschmerzen. Hepatitis A klingt in der Regel nach rund drei Monaten wieder ab. Hepatitis B fällt gehört dagegen zu den Infektionskrankheiten, die einen tödlichen Verlauf nehmen können. Der Leberschaden ist dann so ausgeprägt, dass sich das Organ nicht erholen und nicht mehr richtig funktionieren kann. Das kann einen Ausfall der Leber bedeuten.

Der einzige Schutz gegen Hepatitis AB ist eine Impfung. Bei Erwachsenen wird sie in drei Schritten durchgeführt: Zwei Dosen werden innerhalb von einer Woche verabreicht. Eine Dritte folgt nach sechs Monaten. Die Impfung muss alle zehn Jahre erneuert werden!

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