Wach während der OP - die Risikofaktoren

Wenn eine Operation ansteht, drängt sich vielen Patienten die Sorge auf, während des Eingriffs plötzlich wach zu werden. Unter 1000 Patienten passiert das in ein bis zwei Fällen. Das sind die Risikofaktoren.
Ein Grund - Technisches Versagen
Plötzlich während der Operation wach zu werden, ist ein Horrorszenario, das für manche Menschen Wirklichkeit wird. Sie nehmen OP-Geräusche wahr, hören, was im OP gesprochen wird und schlimmer noch: Manche spüren Schmerzen, weil die Narkose nachlässt, obwohl sie es nicht soll. Neben menschlichen Fehlern zählen auch technische Defekte zu den Ursachen. Doch auch patientenbedingt kommt es manchmal zu wachen Momenten.
Phasen der Wachheit
Die unerwünschte Wachheit während eines Eingriffs, auch als Awareness bezeichnet, kann in verschiedenen Stufen auftreten. Die Menschen werden wach, haben aber später keine Erinnerung mehr daran, sie werden wach und erinnern sich nur unbewusst oder sie haben später bewusste Erinnerungen an die Schreckmomente.
Risiko Maschine
Neben Gerätefehlfunktionen kann auch menschliches Versagen für diese Horrormomente verantwortlich sein. Das VErwechseln von Spritzen oder Fehlbedienung narkosesteuernder Geräte kann zu solchen Sitautionen führen.

Muskelrelaxazien - Fluch und Segen
Ziel einer Narkose ist es, für die Dauer einer Operation Bewusstsein und Schmerzen auszuschließen. In manchen Fällen ist es notwendig, auch die motorische Muskelanspannung und Abwehrbewegungen auszuschalten, damit es während des Eingriffs nicht zu unvorhersehbaren Bewegungen des Patienten kommt, die das Operationsergebnis gefährden und ihm schaden könnten.
Was ein Segen ist, wird zum Fluch, wenn der Betroffene während des Eingriffs zu Bewusstsein kommt. Durch die Medikamente sind sie auerstande ihre Augen zu öffnen, zu sprechen oder durch Bewegungen auf ihre Situation aufmerksam zu machen.
Wach beim Kaiserschnitt
Bei vollem Bewusstsein einen Kaiserschnitt zue rleben - unter Anästhesisten ein bekanntes Problem. Dadurch, dass Narkosemittel auch auf das noch Ungeborene übergehen und dort zur Gefahr werden können, wählen die Mediziner eine flache Narkose. Manchmal ist die zu flach. Aus diesem Grund empfehlen die Ärzte oftmals eher eine Lokalanästhesie.
Kardiotechnik beeinflusst Narkosemenge
In der Herzchirurgie kann es zu Awareness kommen. Der Grund: Bei einer Herzoperation zirkuliert im Organismus eine feste Menge Blut mitsamt des Narkosemittels und versetzt den Patienten in einen künstlichen Schlaf. Wird es notwendig, Blut zuzusteuern, kommt plötzlich eine große Menge Blut hinzu, die das Narkosemittel quasi verdünnen und es im ungünstigen Fall halbieren können. Aus diesem Grund sind solche Momente für die Anästhesisten kritisch und müssen eng überwacht werden.
Unfallopfer schwer zu narkotisieren
Schwierig ist die Situation auch bei Unfallopfern. In der Phase, in der noch nicht feststeht, welche Eingriffe notwendig sind, kann es dazu kommen, dass die Menge der Narkosemittel zu gering ausfällt. Auch hier sind die Anästhesisten besonders gefragt, sensibel nachzuregulieren.

Schmerzpatienten als Risikogruppe
Menschen, die regelmäßig Alkohol trinken oder Drogen nehmen zählen zur Risikogruppe. Auch chronische Schmerzpatienten, die häufig zu starken Schmerzmitteln greifen müssen, gelten als Risikogruppe für Awareness. In ihrer Leber werden die Narkosemittel durch Enzyme schneller abgebaut. Darum laufen diese Menschen eher Gefahr, während einer OP zu erwachen.
Stress und Angst als Risikofaktor
Menschen mit Angststörung zählen zu Risikopatienten. Bei ihnen verhält es sich ähnlich wie mit Patienten, die bereits ein Wacherlebnis währen eines Eingriffs hatten. Ihre Angst, das erneut zu erleben ist so hoch, dass sie eine deutlich höhere Narkosemenge brauchen.
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