Fotos Tiergestützte Therapie bei ADHS

Zusammen mit einem Therapiebegleithund, lernen hyperaktive Kinder oft viel schneller, sich zu entspannen, ihr Arbeiten zu erledigen und auf andere einzugehen.
(Stand: 2012)

Taylor (li) und Flyed sind zwei der vier Therapiehunde des der Einrichtung "PädDog". Seit vielen Jahren setzt der Pädagoge Karl Mayer sie bei seiner Arbeit mit verhaltensauffälligen Kindern ein.

In spielerischen Übungen mit dem Hund, kann das Kind gezielt bestimmte Bereiche trainieren. Ein Diktat zum Thema Hund macht den Kids mehr Spass und trainiert die Rechtschreibung. Den Hund "Sitz" oder "Platz" machen zu lassen, stärkt das Selbstvertrauen.

Per Punktesystem können sich die Kinder bei der Erledigung ihrer Aufgaben, Zeit mit dem Hund oder auch Leckerlis für den Hund verdienen. Da den Kindern oftmals viel an der gemeinsam Zeit mit dem Tier liegt, geben sie sich viel Mühe, um zum Beispiel bei den Hausaufgaben zu bleiben, obwohl ihnen das Stillsitzen und die lange Konzentration schwer fallen.

Auch träumerische Kinder bringt der Hund dazu aufmerksamer zu sein. Indem das Kind nur eine kurze Aufgabe lösen soll, zum Beispiel für die Schule, und dann direkt für ein paar Minuten in die Interaktion mit dem Hund geht, bevor die nächste Aufgabe folgt, verbessert sich Stück für Stück die Aussenwahrnehmung der Kinder.

Damit der Kontakt zwischen Kind und Hund gut funktioniert, ist es wichtig die Kinder langsam an das Tier heranzuführen. In der ersten Phase, lernen sie den Hund kennen, sprechen über ihn, beobachten ihn. In Phase zwei kommt erste Berührung hinzu. ein Leckerli wird gegeben, das Fell gestreichelt. Die dritte Phase gestalten Hund und Kind gemeinsam. Das Kind macht Spiele mit dem Hund, lässt ihn Aufgaben erledigen. In der letzten Phase erledigen Kind und Hund komplexe Aufagebn wie Hindernis-Parcours oder Hausaufgaben und führen das Gelernte den Eltern vor. Das stärkt vor allem das Selbstvertrauen des Kindes.

Die tiergestützte Therapie wirlt vor allem über Empathie. Die ADHS-Kinder können sich gut in den Hund hinein fühlen und gehen dann auf ihn ein. So lassen sich über den Hund auch viele Dinge erklären. Beispielsweise wie es ist, wenn Jemand krank wird, stirbt oder auch, dass physische Gewalt für den Hund und damit auch für den Menschen schmerzhaft ist.

Meistens fällt es den Kindern leichter, etwas für den Hund als für sich selbst zu tun. Der Hund blickt sie erwartungsvoll an und freut sich auf die Leckerlis. Das Kind merkt das, und möchte dem Hund eine Freude machen. Für sich selbst finden die Kinder schneller Ausreden. Wäre die Belohnung etwas Süßes hieße es dann etwa "ich darf sowieso keine Schokolade essen".

Bereits die Anwesenheit eines Hundes fördert laut wissenschaftlicher Forschung die Ausschüttung des Glückshomons Oxytocin. Das führt dazu, dass das Tier die Nervosität der Kinder senkt, und sie ihre Aufgaben konzentrierter lösen können.

Trotz der guten Ergebnisse, rät Karl Mayer von PädDog Eltern von einem Hund aus therapeutischen Zwecken ab. Zum einen benötigen Therapiehunde eine spezielle Ausbildung, zum anderen brauchen sie einen besonderen Umgang und zum Dritten, überfordert ein Haustier Familien mit ADHS-Kindern schnell.

Weitere Informationen zu Therapiebegleithunden finden Sie auf der Internetseite des deutschen Berufsverbandes für Therapiebegleithunde.

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