Untersuchung Rückenschmerzen: Tipps zur Vorsorge meist nutzlos

Gütersloh/Witten (rpo). Rückenschmerzen sind ein Volksleiden. Folglich gibt es viele Publikationen, die sich dem Thema widmen und zahlreiche Tipps unters Volk bringen, wie man dem Übel Vorbeugen kann. Die Berteslmann-Stiftung hat sich diese Ratschläge einmal angesehen und kommt zu dem Ergebnis: überwiegend nutzlos.

Wie die Stiftung am Montag in Gütersloh mitteilte, wurden dazu rund 80 unterschiedliche Medien wie Bücher, Broschüren, Zeitschriftenartikel sowie Fernseh- und Hörfunkbeiträge untersucht.

Nur rund ein Fünftel der analysierten Quellen enthalte ausreichend Hinweise zur Vermeidung von Rückenleiden, hieß es.

In der Untersuchung wird vor allem bemängelt, dass den Betroffenen zu oft Angst vor der Bewegung gemacht werde. "Patienten sollten zu Aktivitäten und rückenfreundlichem Verhalten ermuntert werden, jedoch nicht zu absoluter Schonung und längerer Bettruhe", sagte Martin Butzlaff von der Privat-Universität Witten-Herdecke, der die Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellt hat.

Auch der Zusammenhang zwischen Rückenschmerzen und seelischer Belastung werde zu oft ausgeklammert.

Bücher schnitten von den untersuchten Medien Bücher am besten ab. Die Informationen von Krankenversicherungen und die Broschüren von Fachgesellschaften waren in der Mehrzahl der Fälle ebenfalls ausreichend.

Dagegen genügte keine der Informationen aus Radio und Fernsehen und nur eines von neun getesteten Internetportalen den Mindestanforderungen. Dies sei um so bedenklicher, als diese Beiträge in der Regel mehr Menschen erreichten als die gedruckten Informationen, monierte Butzlaff.

(afp/chk)
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