US-Studie Chronische Rückenschmerzen lassen Gehirn schrumpfen

Chicago (rpo). Chronische Rückenschmerzen lassen das Gehirn um bis zu elf Prozent schrumpfen. Dies entspricht der Menge an grauer Masse, die beim normalen Alterungsprozess innerhalb von zehn bis 20 Jahren verloren geht, wie eine US-Studie ergab. Der Untersuchung zufolge hängt die Menge des Verlustes von der Dauer des chronischen Leidens ab.

Die Forscher der Northwestern Universität hatten unter anderem per Kernspintomographie die Gehirnstruktur von 26 Patienten, die seit mindestens einem Jahr an Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule litten, mit derjenigen von gesunden Menschen verglichen. Ergebnis: Das Gehirn verliert mit jedem Jahr chronischer Schmerzen etwa 1,3 Kubikzentimeter an grauer Masse. Die graue Masse ist vor allem für die Informationsverarbeitung und das Gedächtnis zuständig.

Die Forscher hatten nach einem Bericht des "Journal of Neuroscience" bereits früher festgestellt, dass Rückenschmerzen über eine Dauer von mindestens sechs Monaten Stoffwechselvorgänge im Gehirn verändern. Für den Schwund an Hirnmasse sind vermutlich Entzündungsprozesse und die Überreizung von Nerven verantwortlich. Ob der Verlust unumkehrbar ist oder wieder rückgängig gemacht werden kann, ist bislang noch nicht bekannt.

(ap/chk)
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