Datenauswertung Rettungswagen brauchen im Osten länger zum Notfall

Köln · Eigentlich soll ein Rettungswagen in maximal zwölf bis 15 Minuten beim Notfall angekommen sein. Eine Studie zeigt allerdings, dass es in manchen Regionen - vor allem im Osten - länger dauert als andernorts in Deutschland.

 Ein Rettungswagen im Einsatz (Symbolbild).

Ein Rettungswagen im Einsatz (Symbolbild).

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Insbesondere in der Prignitz und in der Uckermark in Brandenburg, auf der Mecklenburgischen Seenplatte kann es der Auswertung zufolge in einzelnen Gemeinden länger dauern, bis ein Rettungswagen eintrifft. Auch für manche Orte im Schwarzwald trifft dies zu. In Ballungsräumen wie Köln, Berlin und Leipzig sowie dem Ruhrgebiet ist Hilfe demnach dagegen sehr zügig vor Ort. Das zeigt eine veröffentlichte Datenauswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) auf Basis der frei verfügbaren Geodatenbank "Open Street Map"

Da der Rettungsdienst in Deutschland Ländersache ist, legt jedes Land separat fest, wie lange ein Rettungswagen bis zum Eintreffen beim Notfall brauchen darf. So gilt beispielsweise in Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und im Saarland: Vom Eingang des Notrufs bis zum Eintreffen des Fahrzeugs sollen in 95 Prozent der Fälle nur maximal zwölf Minuten vergehen.

In Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen gelten respektive zehn, zwölf und 15 Minuten, allerdings wird erst gezählt, wenn die Rettungsmannschaft durch die Telefonzentrale alarmiert wird, nicht schon mit dem Notruf. In Bayern tickt die Uhr erst, wenn der Wagen ausrückt.

Für die neue Auswertung legte das IW nach eigenen Angaben die reine Fahrtzeit zugrunde. Unberücksichtigt blieben demnach die Ausrückzeit, also die Zeit zwischen der Alarmierung des Rettungswagens und dessen Abfahrt, sowie auch die Dispositionszeit, also die Zeit zwischen Eingang des Notrufs und der Alarmierung des Rettungswagens.

Das IW verweist darauf, dass die Struktur des Rettungsdienstes in Deutschland die Analyse einschränke: So beteiligen sich auch Feuerwehren am Rettungsdienst, die nicht vollständig in dem "Open Street Map"-Datensatz hinterlegt sind. Unter der Hypothese, dass die dadurch implizite Verzerrung und die Datenqualität zwischen den Regionen gleich ist, lasse sich ein Vergleich zwischen den Regionen erstellen, erläuterte das Institut.

Für die IW-Auswertung wurde von jedem Punkt zu den drei geografisch nächstgelegenen Rettungswachen die Fahrzeit ausgerechnet. Die daraus resultierenden kürzesten Fahrzeiten wurden für die Berechnungen auf Gemeindeebene verwendet.

(felt/AFP)
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