Männergesundheit Woher kommen Pickel am Penis?

Das Thema Pickel am Penis ist für viele Männer tabu. Zu groß ist die Scham, über Probleme im Intimbereich zu sprechen. Die Ursachen sind vielfältig, können aber häufig leicht behoben werden.

Pickel am Penis?: 10 Fakten, die Sie jetzt kennen müssen
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Pickel am Penis? 10 harte Fakten über Pickel am Gemächt

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Foto: Shutterstock.com / staras

Es gibt wohl kaum ein Organ, das so eng mit dem Selbstwertgefühl des Mannes in Verbindung gebracht wird wie der Penis. Für viele ist er nun mal unabhängig von seiner Größe und Form der Inbegriff für Männlichkeit. Es treibt Niemandem die Schamesröte ins Gesicht, wenn über das beste Stück triumphorisch gesprochen wird. Fakt ist jedoch auch, dass sich der Mann bei auftretenden Hautveränderungen am Penis, Eichel oder Hodensack in seiner männlichen Ehre angegriffen fühlt. Keine Lobeshymnen mehr, nur betretenes Schweigen. Am liebsten würde man(n) das Problem totschweigen.

Männer mit Pickeln am Penis können allerdings ganz beruhigt sein. Es mag vielleicht etwas unangenehm sein, über Pickel im Intimbereich zu sprechen, aber dafür lassen sie sich in der Regel gut behandeln. Die meisten von ihnen sind ungefährlich und stellen lediglich ein kosmetisches Problem dar. Nichtsdestotrotz wird es Zeit, sich intensiver mit Pickeln am besten Stück des Mannes auseinanderzusetzen. Wir klären die Fragen, warum Pickel am Penis und an den Hoden entstehen, wie sie behandelt werden und ob ein Besuch beim Arzt unumgänglich ist.

Welche Ursachen haben Pickel am Penis?

Wenn man kleinste Hautveränderungen wie weiße Pickel am Penis, Eichel und Hodensack wahrnimmt, schießen dem ein oder anderen sogleich Fragen wie „Was ist das?“, „Geht das wieder weg?“ oder „Muss ich damit zum Hausarzt?“ durch den Kopf. Um dem Thema ein wenig die Schwere zu nehmen, lässt sich grundsätzlich sagen, dass weiße Pickel am Penis oder im Intimbereich überhaupt nicht ungewöhnlich sind. Sie entstehen nämlich dort, wo es am Körper Talgdrüsen gibt. Und hierzu gehören eben auch der Penisschaft sowie der Hodensack. Pickel an der Eichel sind allerdings nicht mit gewöhnlichen Pickeln zu vergleichen. Doch dazu später mehr.

Pickel am Penisschaft

Im Grunde genommen handelt es sich bei Pickeln am Schaft des Penis um dieselbe Art von Pickeln, wie sie auch anderswo am Körper des Menschen vorkommt. Denn auch der Penisschaft enthält Talgdrüsen, die auf kurz oder lang verstopfen können. Das Dumme daran: Aus Talg und abgestorbenen Hautzellen entstehen Pickel, die sich in der dünnen Haut des Penis mit zunehmender Größe wie kleine Knötchen anfühlen. Auch hier gilt es: Niemals drücken oder kratzen, sonst wird der Heilungsprozess nur noch länger hinausgezögert. Kommt es nach mehreren Tagen zu keiner Besserung, so sollte der Mann seinen Arzt aufsuchen.

Exkurs: Pickel versus Atherom

An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass Pickel nicht gleich Pickel sind. Während bei herkömmlichen Pickeln stets eine bakterielle Entzündung mit Eiterfluss zugrunde liegt, handelt es sich bei einem Atherom um eine Zyste. In beiden Fällen entsprechen sie ihrer optischen Erscheinung nach zwar einem weißen Pickel. Doch damit enden die Gemeinsamkeiten auch schon. Anders als bei einem Pickel füllt sich das Atherom nämlich nicht mit einem Eitergemisch aus Bakterien und abgestorbenen Hautzellen, sondern mit einer gelblichen Substanz aus Talg und Haarpartikeln. Zum Glück gehören Atherome zu den eher seltenen Hauterkrankungen, sodass die meisten Männer von ihnen verschont bleiben werden.

Pickel an den Hoden

Kleine, punktförmige, weiße Pickel oder größere Talgknoten können auch am Hodensack auftreten. Auch hier lässt sich sagen, dass es keinen Grund zur Beunruhigung gibt. Denn sie stellen in den meisten Fällen weder eine Krankheit dar, noch lösen sie für den Mann irgendwelche Beschwerden aus. Sollte hingegen ein Juckreiz auftreten oder die Pickel an den Hoden sich vergrößern, verhärten und entzünden, dann können Schmerzen bei Berührung, beim Gehen oder Sitzen entstehen. In diesem Fall ist ratsam, dass eine ärztliche Behandlung erfolgt.

Pickel an der Eichel

Am Rand der Eichel, am Eichelkranz und am Übergang von Eichel und Penisschaft können sich ebenfalls weiße Pickel bemerkbar machen. Allerdings sind sie nicht mit gewöhnlichen Mitessern oder Pickeln zu vergleichen. Die warzenartigen Gebilde (Papeln) heißen in der Fachsprache Hornzipfel (Angiofibrome), die gewöhnlich weniger als einen Millimeter groß sind. Nur in äußerst seltenen Fällen können diese kleinen Hautwucherungen die Größe eines Stecknadelkopfes oder mehr erreichen. Sie erweisen sich weder als schmerzhaft noch lösen sie ein gewisses Jucken aus. Außerdem sind Hornzipfel nicht ansteckend und entsprechen keiner Geschlechtskrankheit.

Mögliche Ursachen für Pickel am Penis

Nachdem wir wissen, wo Pickel am Penis entstehen können, gehen wir nun auf die Ursachen ein.

Rötungen, Entzündungen und weiße Pickel im Intimbereich treten bei vielen Männern jedes Alters auf und können verschiedene Ursachen haben. Hierzu gehört ohne Zweifel der ungeschützte Geschlechtsverkehr. Denn beim ungeschützten Sex ist die Wahrscheinlichkeit nicht allzu gering, dass Geschlechtskrankheiten wie Syphilis, Gonorrhoe, Chlamydien, Genitalherpes, Pilzinfektionen oder Feigwarzen übertragen werden können.

Eine weitere Ursache für Pickel am Penis kann auch eine mangelnde Intimhygiene sein. Dass ein vernachlässigter Intimbereich recht schnell zu einem Geruchsinferno führen kann, ist kein allzu großes Geheimnis. Doch nicht nur das. Durch mangelnde Hygiene des Mannes bestes Stück besteht auch das Risiko, an Infektionen zu erkranken, nicht zuletzt an einem Peniskarzinom.

Veränderungen der Haut, insbesondere am Penis und an den Hoden, können auch durch ein geschwächtes Immunsystem verursacht werden.

Wer sich als Mann fragt, warum schon wieder so viele Pickel am Gemächt aufgetaucht sind, sollte sich Gedanken darüber machen, ob eine allergische Hautreaktion durch neue Unterwäsche vorliegen könnte. Gerade in der heutigen Zeit stellt man immer wieder fest, dass in den Textilien ein regelrechter Chemie-Cocktail steckt. Hautirritationen machen sich aber auch bei einigen Waschmitteln bemerkbar.

Zum Glück haben Pickel am Penis  und an den Hoden in den meisten Fällen keine ernsthaften Auswirkungen. Gleichwohl lassen sie sich weitgehend gut mit Medikamenten behandeln. Generell gilt jedoch: Sofern Veränderungen der Haut, Knötchen und Pickel im Intimbereich nicht von selbst verschwinden, sollte man(n) immer den Rat des Arztes suchen, um frühzeitig die passende Behandlung in die Wege zu leiten.

Wie beugt man Pickel am Penis vor?

Um unangenehme Überraschungen am Penis und den Hoden zu vermeiden, sollte man(n) die Gelegenheiten beim Schopf packen, wie etwa mit einer angemessenen Körperpflege. Denn wer regelmäßig seinen Intimbereich regelmäßig wäscht, verhindert, dass fettige Haare, Pickel und schlecht riechende Hautausdünstungen überhaupt entstehen. Beim täglichen Duschen sollte allerdings eine ph-neutrale Waschlotion verwendet werden. Sie reinigt die Haut sanft, ohne sie zu reizen oder auszutrocknen. Wer jedoch glaubt, oft duschen hilft, der irrt. Schließlich wird durch zu häufiges Duschen der Säuremantel der Haut angegriffen und geschädigt.

Wichtig beim Thema 'Pickel am Penis' ist auch die Wahl der richtigen Kleidung. Aufgrund der chemischen Substanzen in den Textilien kommt es nämlich häufig zu Hautirritation und allergischen Reaktionen im Intimbereich. Dementsprechend ist es ratsam, neue Kleidung vor dem ersten Tragen zu waschen. Außerdem sollte beim Kauf von Unterwäsche darauf geachtet werden, dass auf synthetische Fasern, auch wenn sie heutzutage in Mode ist, verzichtet wird. Denn sie lässt die Haut kaum atmen und trägt somit zur Geruchsbildung bei.

Ein Grund für Pickel am Penis und an den Hoden kann auch der ungeschützte Sex sein, zumal während des Geschlechtsverkehrs zahlreiche Bakterien und Keime ausgetauscht werden. Das hat zur Folge, dass in manchen Fällen Geschlechtskrankheiten übertragen werden können, die manchmal mit Pickelchen oder Knötchen am Penisschaft, der Eichel und den Hoden einhergehen. Ob es sich um eine sexuell übertragbare Krankheit handelt, kann nur der Arzt bei einer Untersuchung näher bestimmen. Nach feststehender Diagnose setzt er die medikamentöse Behandlung an. Doch soweit muss es ja nicht kommen - und zwar mit einem Kondom.

Was hilft gegen Pickel am Penis?

Klar doch, niemand heißt es für gut, wenn über Pickel im Intimbereich gesprochen wird, und schon gar nicht, wenn es einen selber betrifft. Die Scham ist eben immer noch groß. Entsprechend schieben Männer den Besuch des Arztes lange auf die Bank und bedienen bis dahin bei alltäglichen Hausmitteln.

Ein stets bewährtes Mittel ist zunächst einmal eine regelmäßige und gewissenhafte Körperpflege, wodurch die Haut von Schmutz, Schweiß und anderen Schmutzpartikeln befreit wird. Beim Duschen sollte allerdings zu hautfreundlichen Pflegeprodukten gegriffen werden. Denn bereits die Wahl des  Duschgels oder der Waschlotion ist entscheidend, ob Hautveränderungen am Penis weiterhin auftreten oder nicht. Eine beratende Hilfestellung können Apotheken bieten.

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Wer Pickel im Intimbereich hat, kann nach dem Duschen eine Wund- und Heilsalbe auf die betroffenen Stellen auftragen. Sie zählt zu den Klassikern, die eine rasche Wundheilung verspricht. Gleichwohl kann diese Salbe bei Rötungen und Entzündungen der Haut verwendet werden. Ihre Wirkung zeigt sie in der Regel bereits nach wenigen Tagen.

Als Alternative steht dem Mann das altbewährte Hausmittel des Teebaumöls zur Verfügung. Aufgrund seiner antibakteriellen und entzündungshemmenden tritt seine Wirkung bei Pickeln am Penis oder an den Hoden schnell ein. Ebenso verhält es sich bei der Heilpflanze Aloe Vera.

Wann ist bei Pickel am Penis ein Arztbesuch nötig?

Zugegeben, es gibt gewiss angenehmere Situation, als mit seinem Hausarzt über kleine Pickelchen am Penis, Eichel oder Hodensack zu sprechen. Viele informieren sich daher oftmals über das Internet. Doch selbst die intensivste Internetrecherche kann den Besuch des Arztes nicht ersetzen. Es gibt nämlich Erkrankungen, die man frühzeitig untersuchen lassen sollte. Hierzu zählen in etwa Syphilis, Pilzinfektionen, Chlamydien und Gonorrhoe.

Grundsätzlich gilt: Bei dem kleinsten Verdacht, sich an einer Geschlechtskrankheit angesteckt zu haben, sollte der Mann immer zum Arzt gehen. Das bezieht sich auch auf Hautveränderungen, Entzündungen und Pickel, die sich schon über einen längeren Zeitraum Penis und Hoden zu schaffen machen. Und selbst wer unsicher ist, sollte den Weg zum Arzt nicht scheuen. Denn je früher die Diagnose feststeht, desto eher kann die Behandlung begonnen werden.

Dieser Artikel ist vom 9. August 2019 und wurde aktualisiert.

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