Wie ein Obelisk thront der Pickel auf der Stirn, der Nasenspitze, den Wangen oder dem Kinn. Schamesröte schießt unmittelbar ins Gesicht. Allein beim Anblick fühlt man sich zurück in die Pubertät versetzt, eine Zeit, in der Hormone im Körper verrücktspielen und das Gefühlsleben mächtig durcheinanderwirbeln. Warum sich unsere Haut so benimmt, als würde man sich noch immer in der Pubertät befinden, wollen wir hier erklären.
Der Traum von makelloser Haut ist vermutlich so alt wie die Menschheit selbst. Schließlich gilt ein gesunder und strahlender Teint als Schönheitsideal, auch wenn die Schönheit natürlich immer im Auge des Betrachters liegt. Entsprechend werden kleinste Veränderungen der Haut wie bei Pickeln mit Argusaugen kritisch beäugt. Das Tückische an ihnen ist allerdings, dass niemand von uns weiß, wann und wo lästigen Sprösslinge auftauchen. Sie kommen ganz unerwartet und gewöhnlich zu einem falschen Zeitpunkt. Entweder steht ein Bewerbungsgespräch bevor oder die Hochzeit der besten Freundin oder das erste Date. Unabhängig davon, was in den kommenden Tagen geplant ist, der Pickel muss so schnell wie möglich weg.
Auch, wenn es schwerfällt. Instinktiv fangen die meisten von uns an, den Pickel zu quetschen, den Talg aus den Hautdrüsen zu kratzen und das Eiterbläschen zwischen den Fingern auszudrücken. Die Haut wird solange malträtiert, bis der Pickel zu bluten beginnt. Doch diese Unsitte ist so stark in uns Menschen ausgeprägt, dass Entzündungen, Narben und andere Hautschäden in Kauf genommen werden.
Was sind Pickel und wie entstehen sie?
Der intensive Blick in den Spiegel verheißt nichts Gutes für den Tag – Pickel und Mitesser gedeihen prächtig. Kein schöner Anblick, kein schönes Gefühl. Diese Probleme kann man aber viel besser angehen, wenn man sich mit den Fragen ‚Was sind Pickel?‘ und ‚Wie entstehen Pickel?‘ eingehender beschäftigt.
Mitesser
Mitesser sind nicht nur leidvolles Thema in der Pubertät, sondern verfolgen uns auch im Erwachsenen-Dasein. Was es mit diesen kleinen Unebenheiten auf der Haut auf sich hat, lässt sich wie folgt erklären. Mitesser sind im Grunde genommen Veränderungen der Haut. Der Arzt bezeichnet sie auch als ‚Komedone‘, eine spezielle Form der Akne (acne comedonica). Sie tauchen gewöhnlich in der T-Zone auf, die sich von der Stirn über die Nase bis zum Kinn erstreckt. Sollte die Haut besonders fetthaltig sein, so können sie sogar im ganzen Gesicht auftreten.
Mitesser entstehen, wenn der Körper übermäßig viel Talg produziert, der durch die oberste Hautschicht nicht austreten kann. Er staut sich gemeinsam mit abgestorbenen Hautzellen in der Pore und kann sogar in das umliegende Gewebe gepresst werden. Solange die Pore geschlossen bleibt, nennt man sie auch Weiße Mitesser (Whitehead). In diesem Fall heißt es Ruhe bewahren, bis der Mitesser abgeheilt ist.
Sollte die Haut des Weißen Mitessers einreißen und der angestaute Talg kommt mit der Luft in Kontakt, erhält der Mitesser seine typisch schwarze Färbung (Blackhead)).
Wo können Mitesser entstehen?
Mitesser entstehen in der Regel am gesamten Körper des Menschen. Dennoch gibt es Körperstellen, an denen die Unreinheiten der Haut häufiger zutage treten.
- Mitesser entlang der sogenannten T-Zone
- Mitesser im Ohr
- Mitesser am Mund
- Mitesser am Rücken
- Mitesser am Po
Pickel
Als Pickel versteht man einen Weißen Mitesser, der sich nicht öffnen will und mit Bakterien oder anderen Erregern in Berührung kommt. Das wiederum führt zu einer Entzündung und als Reaktion des Körpers bildet sich Eiter. Et voilà: Es entsteht der berüchtigte Pickel.
Akne
Akne ist eine Krankheit, die sich durch Mitesser, Pickel, Papeln und Pusteln bemerkbar macht. Im Grunde genommen hat schon jeder von uns mit ihr Bekanntschaft gemacht, sodass sie sogar als Volkskrankheit bezeichnet werden könnte. In der Regel kommt Akne häufig unter Teenagern vor, die sich in der Pubertät befinden. Aber auch Erwachsene können von Akne betroffen sein, das nennt sich dann Spät-Akne. Die Ursache liegt in hormonellen Veränderungen, Umwelteinflüssen, Medikamenten, Pflege- und Kosmetik-Produkten und in der Ernährung. Darüber hinaus kann Akne auch durch Stress, Übergewicht und Rauchen ausgelöst werden. Als Folge dieser Krankheitsauslöser entwickeln sich Komedone (verstopfte Poren), Papeln und Pusteln, entzündliche Knoten oder bei schweren Ausbrüchen auch Akne-Narben.
Je nach Ursache und Schweregrad der Akne unterscheiden Ärzte verschiedene Formen dieser Hautveränderungen:
- Acne vulgaris
- Acne comedonica
- Acne papulo-pustulosa
- Acne conglobata
- Acne fulminans
- Acne neonatorum
- Acne unfantum
- Acne inversa
- Acne tarda
- Acne aestivalis
- Acne cosmetica
- Acne medicamentosa
- Acne venenata
Am häufigsten tritt die gewöhnliche Akne oder Acne vulgaris auf, die sich gewöhnlich in der Pubertät bemerkbar macht. Oftmals entsteht sie durch unreine Haut. Die schlimmste Form von Akne ist hingegen die Acne conglobata, bei der das Hautbild aus besonders stark ausgeprägten Entzündungen besteht. Neben Mitessern, Pusteln und Knoten im Bereich des Gesichts, zeigen sich diese Symptome auch auf der Brust und am Rücken.
Wie entsteht Akne?
Eine Akne wird durch kleinste Entzündungen in der Haut ausgelöst. Genauer gesagt steckt eine Erkrankung der Talgdrüsenfollikel dahinter. Da der Mensch am ganzen Körper Talgdrüsen besitzt, kann Akne dementsprechend auch überall auftreten. In der Regel ist Akne aber dort anzutreffen, wo sich besonders viele Talgdrüsen befinden. Am häufigsten kommen sie am Kopf- und Rückenbereich vor.
Stellt sich noch die Frage, wie Akne überhaupt entsteht. So verfügt jede Pore des Menschen über eine Talgdrüse. Sie produziert Hauttalg, sodass Haut und Haare elastisch bleiben. Sollte der Ausgang der Talgdrüse durch eine Überproduktion verstopfen, nisten sich Bakterien in die Pore ein. Daraufhin kommt es zu Entzündungen und Schmerzen. Je nach Schwere der Akne bilden sich Mitesser oder Pickel. Meist bilden sie sich wieder zurück, wobei in manchen Fällen dauerhafte Narben entstehen.
Was sagen Pickel über die Gesundheit aus?
Pickel ist nicht gleich Pickel. Das soll heißen, dass uns ein Pickel mehr verrät als nur mangelnde Gesichtshygiene. Oftmals erscheinen die eitrigen Sprösslinge nicht ohne Grund und erweisen sich je nach Erscheinungsort als Warnruf des Körpers. So können Pickel Ursache für Stress oder Hormone sein, aber auch ein Indiz für einen zu hohen Blutdruck oder eine falsche Ernährungsweise. Mit anderen Worten ausgedrückt: Die Lage des Pickels verrät so einiges über die persönliche Gesundheit. Diese Methode heißt ‚Face-Mapping‘, die ihren Ursprung in der chinesischen Medizin findet.
Pickel auf der Stirn
Sollten auf der Stirn vermehrt und regelmäßig Pickel auftreten, so deuten diese auf eine Lebensmittelunverträglichkeit oder zu viele Toxine in der Leber hin. Ebenso können auch Stress im Beruf oder Schlafmangel Ursache von Pinkeln auf der Stirn sein.
Pickel auf der Nase
Generell lässt sich sagen, dass die Poren auf der Nase größer sind als andere Poren im Gesicht, weshalb sich Rückstände in häufiger ablagern und Pickel schneller bilden. Doch Unreinheiten der Haut können auch ein Indiz für Herz- und Kreislaufprobleme, Bluthochdruck, Stress und Vitaminmangel sein.
Pickel auf den Wangen
Nach der traditionellen chinesischen Medizin stehen Pickel auf den Wangen im direkten Zusammenhang mit unseren Atemwegen. Rötungen und Pickel deuten darauf hin, dass die Lunge mit schlechter Luft, Rauch oder Allergien ausgesetzt ist. Unreine Haut der Wangen entsteht auch durch Bakterien am Smartphone.
Pickel auf dem Kinn und am Mund
Für Rötungen, Mitesser und Pickel rund um das Kinn sind Stress und Hormonschwankungen verantwortlich. Allerdings können auch Probleme mit Magen und Darm vorliegen.
Wann können Pickel gefährlich werden?
Mitesser und Pickel gehören wohl zu den Dingen im Leben, die niemandem Spaß machen. Sie sind äußerst lästig und unangenehm. Obendrein schauen sie im Gesicht unschön aus. Fast jeder hat sie, ob Teenager oder Erwachsene, sie alle leiden unter dem Befall von Mitesser. Gewöhnlich bilden sie sich im Gesicht, auf der Nase oder aber auch am Kinn. Beliebtes Mittel, um die fiesen Dinger loszuwerden, ist das Ausdrücken mit den bloßen Fingern. Doch so sehr sich die innere Stimme meldet, desto eher sollte man von ihr abrücken. Denn das Pickel ausdrücken kann mitunter unangenehme Entzündungen des umliegenden Hautgewebes hervorrufen. Ebenso entsteht ein erhöhtes Risiko, dass Narben entstehen. Es gibt sogar einen Bereich des Gesichts, in dem es strikt zu unterlassen ist, mit den Fingern an Mitessern und Pickeln zu spielen. Es handelt sich dabei um das sogenannte Bermuda-Dreieck des Gesichts. Hierzu gehören die Bereiche über der Oberlippe, auf der Nase und zwischen den Augen.
Bestimmt fragen Sie sich jetzt, warum es gerade an diesen Stellen so gefährlich mit dem Pickel ausdrücken ist. Nun, etliche Blutgefäße und Nerven liegen dicht unter der Haut und sind eng mit dem Gehirn verbunden. Durch zu starkes Drücken werden Bakterien in die offene Wunde gerieben, die sich in der Blutbahn rasch ausbreiten können. Im schlimmsten Fall folgt daraus eine Thrombose oder eine Hirnhautentzündung. Sofern diese nicht ärztlich behandelt werden, kann das Ausdrücken von Pickeln sogar einen tödlichen Ausgang nehmen. Und auch wenn solche Fälle nur selten vorkommen - das Risiko besteht dennoch.
Was hilft wirklich gegen Pickel?
Ein Wundermittel gegen Pickel gibt es nicht. Dennoch lassen sich mit einfachen Tipps und Tricks unreine Haut beseitigen, sodass Mitesser und Pickel erst gar keine Chance haben.
Finger aus dem Gesicht - Drücken und Quetschen verboten
Gesicht gründlich reinigen
Make-up und Schminke auf Hautverträglichkeit prüfen
Ernährung - gesunde Kost für gesunde Haut
Bettwäsche regelmäßig wechseln
Stress vermeiden
Hausmittel helfen gegen Pickel und Co.
Wie kann man Pickel vermeiden?
Mitesser, Pickel und Co. lassen sich nicht vermeiden und Betroffene müssen wohl oder übel mit ihnen leben. Die gute Nachricht: Der richtige Umgang mit der eigenen Hygiene kann dafür sorgen, dass sich das Hautbild wesentlich verbessert. Das gelingt auch, wenn oftmals Hormone und andere Ursachen Schuld an Pickel und Mitesser sind. Was nun aber tun?
Reinigungsmittel
Im Mittelpunkt steht immer eine gründliche Pflege des eigenen Gesichts. Make-up, Schweiß und Schmutzreste sollten mit ausreichend Wasser entfernt werden, sodass Talgverstopfungen auf ein Minimum reduziert werden. Für die Reinigung der Haut empfehlen sich dem eigenen Hauttyp angepasste Lotionen. Konkret. Wer eine besonders fettige Haut mitbringt, sollte zu einem Gesichtsreiniger greifen. Bei einer öligen Haut hilft hingegen eine Reinigungscreme. So werden generell Hautirritationen, Entzündungen oder Hauterkrankungen wie Akne vermieden.
Peelings
Von Zeit zu Zeit können sanfte Peelings als vorbeugende Gesichtspflege angewendet werden. Dabei handelt es sich um das oberflächige Abschleifen von abgestorbenen Hautzellen aus der obersten Hautschicht. Damit wird die Haut nicht nur sanft erneuert, sondern auch durchblutet. Aber aufgepasst: Bei einer schweren Akne oder bei empfindlicher Haut, sollten Peelings mit dem Hautarzt abgesprochen werden.
Gesichtsmasken
Eine effektive Alternative zu Peelings stellen Gesichtsmasken dar. Auch sie sorgen dafür, dass die Haut von Unreinheiten und überschüssigem Talg befreit wird. Obendrein werden die Feuchtigkeit und die Elastizität der Haut verbessert. Nach der Anwendung wird die Maske mit einem feuchten Tuch oder einer Spülung entfernt.
Mitesser-Pflaster
Um Mitesser loszuwerden, können Mitesser-Pflaster eine gute Wahl sein. Es gibt sie sowohl für die Stirnregion als auch für den Nasenrücken. Wer jedoch eine empfindliche, trockene Haut oder eine Akne hat, sollte von Mitesser-Pflastern lieber die Finger lassen. Denn durch das Abziehen des Pflasters können Hautirritationen auftreten.
Hausmittel
Wer träumt nicht von einem makellosen Teint. Um unreine Haut und verstopfte Poren zu entfernen, lassen sich auch wirkungsvolle Hausmittel anwenden. So kann mit Zitronensaft eine reinigende Wirkung erzielt werden. Effektiv erweist sich auch der Einsatz von Natron (Backpulver). Es reinigt intensiv und regt zugleich die Durchblutung der Haut an. Gegen unreine Haut hilft auch Salzwasser, das abgestorbene Hautzellen löst und verstopfte Talgdrüsen vorbeugt. Weitere Hausmittel sind Teebaumöl und Honig, die auf die betroffene Hautstelle aufgetragen werden. Beide öffnen die verstopften Poren der unreinen Haut und weisen eine antibakterielle Wirkung auf. Zu guter Letzt sollte noch als bewährtes Hausmittel das Dampfbad erwähnt werden.
Welcher Arzt ist der Ansprechpartner bei Pickeln?
Gewiss doch, jeder Mensch hat hin und wieder unreine Haut und Mitesser bilden sich. Nichtsdestotrotz muss man nicht bei jedem kleinsten Mitesser oder Pickelchen einen Arzt behelligen. Stellt man jedoch fest, dass man schon seit längerem unter unreiner Haut leidet, Mitesser und Pickel schon flächendeckend blühen oder eine Akne vorliegen, dann ist der Weg zum Hautarzt, sprich Dermatologen unumgänglich