Urologie an der Uni-Klinik Düsseldorf Operation an der Banane

Düsseldorf (RP). An einem Stück Obst zeigen Urologen des Uni-Klinikums Düsseldorf, wie präzise sie mit Hilfe eines Roboters operieren. Beim Männer-Gesundheitstag informieren Ärzte auch über die Vor- und Nachsorge bei Blasen- und Prostatakrebs.

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Foto: Werner Gabriel, RP

Robert Rabenalt, Oberarzt der Klinik für Urologie, ist über einen Monitor gebeugt. Mittelfinger und Daumen hat er an beiden Seiten durch zwei Schlingen gesteckt. Bewegt er so seine Hände, senkt sich die Schere auf dem Operationstisch und schneidet ein Stück aus der gelben Schale. Der Patient ist in diesem Falle kein Mensch, sondern zu Vorführzwecken eine Banane. Zwölf Besucher schauen Rabenalt zu. Am Samstag zeigten die Ärzte der Urologischen Klinik des Uniklinikums Besuchern die medizinischen Möglichkeiten und informierten anlässlich des 2. Männer-Gesundheitstags

Dabei durfte der besondere Stolz der Urologischen Klinik nicht fehlen. Der heißt DaVin-Si, ist ein zwei Millionen Euro teurer Roboter und seit einem Monat in der Klinik im Einsatz. Mit seiner Hilfe kann der Urologe minimal-invasive Eingriffe wie etwa bei Prostatakrebs gezielt vornehmen. Dabei steht der Arzt nicht hinter dem OP-Tisch, sondern sitzt hinter einem Monitor und steuert über eine Konsole die Computerarme. Bei der Demonstration schneiden die feinsäuberlich ein Stück aus der Bananenschale. "Diese Operation geht von der Arbeitsweise schneller als manche offene Operation und ist auch für den Patienten schonender", erklärt Peter Albers, Direktor der Urologischen Klinik.

Ein Stück Angst nehmen

Besucher schätzten die Demonstration von Eingriffen und das breite Themenspektrum an Fachvorträgen zu Strahlentherapie, Sexualität oder Prostatakrebs. Vielen Männern wird somit ein Stück Angst vor Operationen genommen, wissen die Experten. "Ich wurde in dieser Klinik schon zweimal an der Prostata behandelt", erklärt ein älterer Mann. "Es ist gut, dass alles gezeigt und erklärt wird. Vielleicht hätte ich das besser vor meinen Operationen machen sollen."

Mit mehr als 58.000 Neuerkrankungen pro Jahr hat sich das Prostatakarzinom zur häufigsten Krebserkrankung des Mannes in Deutschland entwickelt. Doch oft wissen die Betroffenen nicht, was auf sie zukommt.

Das möchte Doris Gleichauf vermeiden. Mit ihrem 74-jährigen Lebensgefährten informiert sie sich über Vorbeugung, Therapie und Eingriffe. "Früher wurde über Prostatavergrößerung oder Krebs ja nicht gesprochen. Heute ist das etwas anderes, alles viel offener", sagt ihr Lebensgefährte, "und das ist auch gut so."

Einen Beitrag dazu möchte die Prostatakrebs-Selbsthilfegruppe Düsseldorf leisten und vielen Betroffenen die "Angst um die Männlichkeit" nehmen. "Männer gehen ungern zum Arzt, schon recht nicht, wenn es ihre 'intimen Stellen' betrifft", sagt Dieter Claas, Vorsitzender der Selbsthilfegruppe. Ihm geht es vor allem um den Erfahrungsaustausch mit anderen Prostatakrebskranken, den es innerhalb der Gruppe gibt.

(RP)
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