Uniklinik Düsseldorf Neue Bestrahlung bei Krebs-OP

Düsseldorf (RP). Mit Hilfe neuer Technologie können Brustkrebspatientinnen in der Uniklinik schneller und präziser während der OP bestrahlt werden. Deutschlandweit gibt es nur drei dieser Geräte – die Ergebnisse sollen in eine Studie einfließen.

Arbeiten im OP Hand in Hand mit dem neuen Hightech-Gerät für Bestrahlung: Wilfried Budach, Direktor der Klinik für Strahlenheilkunde, (links) und Wolfgang Janni, Direktor der Frauenklinik.

Arbeiten im OP Hand in Hand mit dem neuen Hightech-Gerät für Bestrahlung: Wilfried Budach, Direktor der Klinik für Strahlenheilkunde, (links) und Wolfgang Janni, Direktor der Frauenklinik.

Foto: RP, Christoph Göttert

Düsseldorf (RP). Mit Hilfe neuer Technologie können Brustkrebspatientinnen in der Uniklinik schneller und präziser während der OP bestrahlt werden. Deutschlandweit gibt es nur drei dieser Geräte — die Ergebnisse sollen in eine Studie einfließen.

Die Überlebenswahrscheinlichkeit zu steigern und den Patienten immer weniger in Mitleidenschaft zu ziehen — das sind zwei Bausteine, auf die Wolfgang Janni, Direktor der Uni-Frauenklinik, setzt und die für ihn die innovative Medizin im Speziellen begründen.

Ab sofort steht Janni und seinem Team ein neuer Innovator im OP-Saal zur Verfügung. Patientinnen mit der Diagnose Brustkrebs können mit einem neuen Gerät zielgerichteter und effektiver bereits während der Operation bestrahlt werden.

Der Vorteil: Mit dieser Methode soll sich die notwendige Bestrahlungsbehandlung verkürzen und ihre Präzision erhöhen. Hand in Hand arbeiten die Chirurgen dabei mit der Klinik für Strahlenheilkunde zusammen. Auf diese Weise können verbleibende Tumorreste während des Eingriffs gezielt bestrahlt werden, die nach Angaben der Experten zu 80 bis 100 Prozent der Fälle in der Nähe des Tumorbettes auftreten.

Das Universitätsklinikum setzt für dieses Verfahren einen so genannten Elektronenbeschleuniger ein. "Er ermöglicht die effektivste Bestrahlung nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen", betont Wilfried Budach, Direktor der Klinik für Strahlenheilkunde.

Das neue Gerät konnte mit Hilfe des Vereins Förderung Krebsforschung NRW sowie der Deutschen Krebshilfe Bonn angeschafft werden. "Wir investieren in der Uniklinik, weil wir diese Therapie für besonders vielversprechend halten, aber auch, weil wir auf weitere wissenschaftliche Ergebnisse hoffen", erklärt Wolfgang von Meibom, Vorsitzender des Vereins der Förderung Krebsforschung NRW.

So werden in Düsseldorf im Unterschied zu Aachen, wo neben Heidelberg bereits mit diesem Hightech-Gerät gearbeitet wird, nicht nur Patientinnen behandelt, sondern auch aussagekräftige Daten zusammengetragen. Budach: "Es laufen bereits Studien, aber es liegt noch viel Forschungsarbeit vor uns." So gilt es herauszufinden, für welche Gruppe die Therapie besonders geeignet ist oder auch, mit welcher Bestrahlungsdosis das Optimum erreichbar ist.

Bereits jetzt blicken die Düsseldorfer Mediziner in eine hoffnungsvolle Zukunft: "Mit dem neuen Gerät wird die Bestrahlungszeit während der OP von 45 Minuten auf drei Minuten verkürzt", erklärt Karin Zwiefel, Koordinatorin des Brustzentrums. Zudem müsse nach der OP nicht mehr sechs Wochen, sondern nur noch fünf Wochen bestrahlt werden. Künftig auf diese Bestrahlung ganz zu verzichten und die Krebs-Rückfallquote von derzeit fünf auf drei Prozent zu senken, so lauten die weiteren Anreize — für noch mehr Innovation.

(RP)
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