Erfolgreich Migräne behandeln Migränebehandlung erst seit 30 Jahren möglich

Düsseldorf · Betroffene kennen das: Migräne behandeln mit "normalen" Schmerzmitteln ist fast unmöglich. Erst in den frühen 80ern entdeckte man das Ergotamin.

Erfolgreich Migräne behandeln: Migränebehandlung erst seit 30 Jahren möglich
Foto: ddp

Bis vor etwa 30 Jahren gab es kaum ausreichende Mittel, um eine Migräne behandeln zu können. Zwar wirken bei einer einfachen Form dieses Kopfschmerzes auch Medikamente aus den rezeptfreien Wirkstoffgruppen Paracetamol, Acetysalecysäure (ASS) oder Ibuprofen, die in den gängigen Schmerztabletten vorkommen, aber von allen Symptomen befreien können sie nicht. Da blieb häufig keine andere Möglichkeit, als den Schmerz "auszusitzen" und sich dabei idealerweise in einem ruhigen, dunklen Raum aufzuhalten, bis der Anfall abebbte. Bei leichteren Beschwerden halfen und helfen auch einfache Hausmittel zur Behandlung wie etwa Pfefferminzöl.

Schmerztherapie mit Ergotaminen oder Triptanen

Erst seit den frühen 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts kennt man ein wirksames Mittel, um die zum Teil äußerst schmerzhafte Migräne behandeln zu können. Es ist das Ergotamin, das aus dem sogenannten Mutterkorn entwickelt wurde. In der Weiterentwicklung entstand daraus in den 90ern die Wirkstoffgruppe der Triptane, die heute in der klassischen Therapie zur Migränebehandlung Anwendung findet. Sie werden ausschließlich zur Akutbehandlung - möglichst früh zu Beginn eines Anfalls - eingesetzt. Im Vergleich zum Ergotamin haben sie sich nicht nur als deutlich wirksamer erwiesen, sondern zeigen auch erheblich weniger Nebenwirkungen.

Alternative Mittel wie beispielsweise Akupunktur

Die Akupunktur nimmt mittlerweile auch in der klassischen Medizin einen immer größeren Stellenwert ein. Selbst Migräne behandeln zunehmend mehr Ärzte mit den Nadeln aus der chinesischen Medizin. Dabei wird die Akupunktur allerdings nicht zur akuten Schmerzbehandlung eingesetzt, sondern in der Prophylaxe, also der Vorbeugung der Anfälle. Neuere Forschungsergebnisse können inzwischen auch einen Zusammenhang zwischen einer geringeren Anfallhäufigkeit und einer geringeren Intensität des Schmerzes belegen. Zumindest zeigen sie die gleichen Erfolge wie eine medikamentöse Prophylaxe, haben dabei aber wesentlich weniger Nebenwirkungen. Mittlerweile wird die Akupunkturbehandlung sogar von vielen Krankenkassen übernommen.

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