Bessere Studien und Register helfen Krebs — Immer weniger Kinder sterben daran

Oxford/Köln · Die Überlebenschancen von Kindern, die an Krebs erkrankt sind, haben sich drastisch verbessert, so das Ergebnis einer Studie, die rückblickend über rund 30 Jahre die Entwicklung betrachtet.

Statistik: Überlebenschancen bei Krebs
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Foto: ddp

Wenn Kinder Ende der 70er Jahre an Leukämie erkrankten, dann bedeutete das statistisch gesehen für über die Hälfte von ihnen das Todesurteil. Daten aus diesen Jahren belegen, dass die Chance, diese Krankheit über die bei Krebserkrankungen verwendete Fünf-Jahres-Überlebensrate hinaus zu überleben bei rund 49 Prozent lag. Dramatisch verbessert haben sich die Überlebens-Aussichten bis heute verbessert, so belegt es eine Studie der Universität Oxford. 2005 waren nach fünf Jahren Kinder mit Leukämie in 90 Prozent der Fälle noch am Leben.

Ähnliches belegt eine Untersuchung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) für Deutschland. Kinder, die an zwischen 2000 und 2004 an Krebs erkrankten überlebten in 80 Prozent der Fälle die kommenden fünf Jahre. Das führen die Wissenschaftler auf die gute Versorgungslage im pädiatrisch-onkologischen Bereich zurück. Die britischen Forscher gehen davon aus, dass diese Entwicklung zudem durch systematisch-wissenschaftliches Arbeiten und gut angelegte Register und Studien zurückzuführen sei.

Trotz der grundsätzlich positiven Entwicklung hängen nach Informationen des IQWiG die Überlebenschancen jedoch nach wie vor stark von der Art der Krebserkrankung ab. "Während Patienten mit lymphatischen Malignomen sehr günstige Überlebenswahrscheinlichkeiten aufweisen, war die Prognose bei Kindern mit Hirntumoren und Patienten mit AML (Anmerkung der Redaktion: einer bösartigen Erkrankung des Blut bildenden Systems) weniger günstig", heißt es im IQWiG-Abschlussbericht.

Aktuell hat man in Großbritannien die Daten von 25.853 krebskranken Kindern beleuchtet. Bei manchen Krebserkrankungen ging das Risiko daran zu sterben pro Jahr um 2,7 Prozent zurück. Betrachtet man hingegen alle kindlichen Krebserkrankungen, die untersucht wurden, stieg die Fünf-Jahres-Überlebensrate von 28 Prozent im Jahr 1979 auf 79 Prozent im Jahr 2005 an.

(wat)
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