Gesundheitsmonitor 2014 Ärzte infomieren oft nicht über Risiken der Früherkennung

Gütersloh · Dass es bei einer Krebs-Früherkennung auch Risiken gibt, ist den meisten Patienten einer Studie zufolge nicht bekannt. Bei einer Befragung von knapp 1800 Patienten habe lediglich jeder dritte gewusst, dass eine Früherkennungsuntersuchung auch Risiken haben könne.

Das sind die wichtigsten Vorsorgechecks
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Foto: AOK Mediaservice

Dsa teilte die Bertelsmann-Stiftung gestern in Gütersloh bei der Vorstellung des "Gesundheitsmonitors 2014" mit. Zu den Risiken zählen etwa falsche positive oder negative Befunde, die oft zu wochenlangen psychischen Belastungen oder gar überflüssigen Operationen führen könnten.

Die Autoren der Studie sprechen sich daher für spezielle Fortbildungen der Ärzte für die Beratung vor einer Krebsvorsorge aus. Eine ausgewogene Aufklärung der Patienten scheitere oft daran, dass selbst die Ärzte den Nutzen einer Krebsfrüherkennung überschätzten, betonte Studienautorin Sylvia Sänger vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. "Um ihrer Schlüsselrolle bei der Entscheidungsfindung der Patienten gerecht zu werden, sollten Ärzte über Nutzen und Risiken gesondert geschult werden", forderte die Gesundheitswissenschaftlerin.

Besonders für Menschen mit geringerer Bildung habe die persönliche Information über den Arzt einen hohen Stellenwert. Nach Angaben der Studie ist für 84 Prozent der Deutschen die Empfehlung ihres Arztes der wichtigste Grund, um an einer Untersuchung zur Früherkennung teilzunehmen.

Mehr als jeder vierte Todesfall im Jahr 2012 war nach Angaben der Bertelsmann-Stiftung die Folge eines Krebsleidens. Damit ist Krebs nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland die zweithäufigste Todesursache. Die Studie wurde von der Bertelsmann-Stiftung in Kooperation mit der Krankenkasse Barmer GEK durchgeführt.

(RP)
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