Brummschädel an Neujahr Die besten Rezepte gegen den Kater

Düsseldorf · Auf eine feucht-fröhliche Silvester-Party folgt am nächsten Morgen meist ein schwieriges Erwachen mit Kopfschmerzen und Übelkeit. Aber was hilft gegen den Kater und wie entsteht er überhaupt?

Fünf Katerfrühstücke, die wirklich helfen
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Fünf Katerfrühstücke, die wirklich helfen

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Foto: shutterstock/ Milosz Bartoszczuk

Egal, ob Rotwein oder Gin Tonic, wird Alkohol getrunken, wandert er vom Verdauungstrakt ins Blut und verteilt sich so im Körper - auch im Gehirn. Was viele nicht wissen: Alkohol ist neurotoxisch, es ist also ein Nervengift. Deswegen werden bei einem Vollrausch nicht nur zehntausende Gehirnzellen zerstört, es ist auch der Grund, warum man Orientierungs-, Erinnerungs- und Sprachprobleme bekommt, wenn man trinkt. Damit nicht genug.

Alkohol unterdrückt auch die Produktion des Hormons Vasporessin. Es ist dafür zuständig, die Harnproduktion zu kontrollieren. Ist davon zu wenig im Körper, erhöht sich die Urinausscheidung extrem. Bedeutet: Man muss viel häufiger auf die Toilette gehen. Das ist nicht nur nervig, es entwässert den Körper auch sehr schnell und entzieht ihm wichtige Mineralien. Wer den Flüssigkeitshaushalt nicht auffüllt, kann unter Umständen sogar mehr Wasser ausscheiden, als er an dem Abend getrunken hat. Der Flüssigkeitsmangel ist der Hauptgrund für die Kopfschmerzen am nächsten Morgen. Alkohol wird in der Leber außerdem zu Acetaldehyd abgebaut. Einem giftigen Stoff, der Kater-Symptome verursacht.

Wirklich verhindern kann man einen Kater nicht. Aber man kann einiges tun, damit er nicht so schlimm wird. Eine Grundlage im Magen zu schaffen, ist beispielsweise nicht nur ein Spruch. Tatsächlich hilft kohlenhydrat- und fettreiche Nahrung dabei, dass der Alkohol langsamer abgebaut wird. Man sollte deshalb aber nicht dem Trugschluss erliegen, viel mehr trinken zu können. Der Alkohol wird nur langsamer abgebaut, er verschwindet nicht.

Schon vor der Fete Wasser zu trinken, hilft dem Körper besser mit den alkoholischen Getränken fertig zu werden. Noch besser ist es, zwischen den Drinks Wasser zu sich zu nehmen, um die ausgespülte Flüssigkeit zu ersetzen.

Auch was man trinkt, ist für den Kater relevant. Sogenannte Fuselalkohole erhöhen die Chance, mit einem dicken Kopf aufzuwachen. Denn die werden im Körper zu Giften umgebaut, die zu einem Sauerstoffengpass im Gehirn führen. Sie entstehen als Nebenprodukt bei der alkoholischen Getränkeerzeugung. Eine einfache Faustregel hilft, Fusel zu vermeiden: Je dunkler der Alkohol, desto mehr Fuselalkohole sind meist enthalten. Eine Ausnahme sind Obstler wie Wiliams-Birne. Sie haben sogar einen sehr hohen Fuselgehalt.

Bei einer Alkoholsorte zu bleiben, ist eine der häufigsten Empfehlungen gegen den Kater. Tatsächlich kann sie sehr wirksam sein, wenn man sich für einen möglichst fuselfreien Drink entscheidet. Hochprozentige, aber reine Spirituosen wie etwa Wodka enthalten relativ wenig Fuselalkohol. Beim Bier sorgt ausgerechnet das Weizenbier für den schlimmsten Kater. Es wäre jedoch voreilig, diese Getränke generell als "billigen Fusel" zu bezeichnen. Denn Fuselalkohole haben eine wichtige Funktion als Geschmacksträger, ohne sie wären viele Biere, Weine und Spirituosen nichts weiter als ein fahles Feuerwasser.

Wie viele Tricks auch beherzigt werden, wer viel trinkt, hat am nächsten Morgen auch einen Kater. Unbedingt sollte dann dem Durst nachgegeben werden. Der Körper versucht damit verlorene Flüssigkeit und Mineralien zu ersetzen. Am besten greift man zu Wasser, Kräuter- oder Früchtetee. Grüner Tee weckt zugleich noch die Lebensgeister.

Wer mit einem angeschlagenen Magen aufwacht, sollte sich den Kaffee lieber verkneifen. Er kann zusätzlich reizen und so zu Erbrechen führen. Ein nahrhaftes Frühstück hilft außerdem, Nährstoffe aufzunehmen. Salziges voran, um den Elektrolythaushalt wieder auszugleichen. Magenkranke sollten sich einen Porridge anrühren und neben Zucker oder Honig eine Messerspitze Salz hineingeben.

Wenn gar nichts hilft, helfen Tabletten. Ibuprofen gibt es rezeptfrei in der Apotheke und wirkt bei einem Kater am besten, weil es Nieren und Leber nicht so stark belastet. Das Mittel kann allerdings den Magen zusätzlich reizen.

Das berühmte Konter-Bier ist übrigens nicht zu empfehlen. Zwar kann es den aktuellen Zustand etwas verbessern, der Körper versucht allerdings, am Katertag die Gifte loszuwerden - dabei hilft das Konter-Bier sicher nicht. Besser sind eine Extramütze Schlaf und Ruhe.

Alkohol wird vom Körper zwar schnell aufgenommen, aber nur langsam abgebaut. Ein 80 Kilogramm schwerer Mann benötigt etwa zweieinhalb Stunden, um 20 Gramm Alkohol abzubauen. Das entspricht etwa einem halben Liter Bier, einem Viertelliter Wein oder drei Gläsern Schnaps. Frauen brauchen für die gleiche Menge rund drei Stunden.

(ham)
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