Erwachsene, Kinder, Hunde Woran erkenne ich einen Hitzschlag?

Düsseldorf · Bis zu 41 Grad könnte es in den kommenden Tagen werden. Davor warnen Meteorologen. Denn bei diesen Temperaturen drohen Hitzschlag und Hitzeerschöpfung für Mensch und Tier. Was Sie wissen müssen.

Sommer 2019 in NRW: Hitzewellen, Unwetter, Tornado, Sonne und Brände
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Sommer 2019 in NRW: Von Hitze bis Unwetter

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Foto: dpa/Martin Gerten

Warme Sommertage sind etwas schönes - so lange die Hitze noch erträglich ist. Immer häufiger erreichen die Temperaturen in NRW jedoch Rekordwerte. Auch für die kommenden Tage warnen Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes vor bis zu 41 Grad. Das sind Temperaturen, mit denen auch der Körper nicht mehr so leicht fertig wird.

Wird es draußen heiß, droht dem Körper Überhitzung. Also werden verschiedene Mechanismen in Gang gesetzt: Um Wärme loszuwerden, steigert der Körper zuerst die Durchblutung der Haut. Dadurch wird das erwärmte Blut aus dem Körperinneren vermehrt an die Oberfläche geleitet. Erkennen kann man das etwa daran, dass der Ehering nicht mehr so leicht vom Finger rutscht. In der Folge werden die Organe weniger versorgt, der Magen-Darm-Trakt zum Beispiel wird weniger durchblutet. Das ist auch der Grund, warum Ernährungsexperten im Sommer zu leichten Speisen raten anstatt zu Schnitzel oder Braten. Je länger die Hitze andauert, desto anstrengender wird es allerdings für den Körper. Vor allem Senioren, Menschen mit Vorerkrankungen und Kinder sowie Babys, können Probleme damit haben, ihren Wärmehaushalt zu regulieren. In der Folge droht Hitzeerschöpfung oder sogar ein Hitzschlag. Dabei äußern sie sich keineswegs gleich.

Bei einem Hitzschlag kann der Kopf hochrot und heiß werden. Es kommt zu über 39,5 Fieber. Symptome sind Kopfschmerzen, Bewusstseinstrübung, Erbrechen und Krämpfe bis hin zu einem Schock, der tödlich enden kann. Bei einem Hitzschlag ist der Puls außerdem schnell und sehr stark. Kein Symptom ist allerdings starkes Schwitzen. Der Betroffene muss raus aus der Sonne und sofort ein Notarzt verständigt werden.

Auch Tiere können übrigens von einem Hitzschlag betroffen sein. Hunde sollten deswegen bei Sommerhitze niemals länger im Auto bleiben. Außerdem muss das Tier gut beobachtet werden: Sehr starkes Hecheln, glasiger Blick und tiefrote oder blasse Schleimhäute seien laut Lea Schmitz vom Tierschutzbund Alarmsignale. Tiere sollten jederzeit etwas zu trinken zur Verfügung haben und einen kühlen Schattenplatz, an den sie sich zurückziehen können. Im Akutfall kann man Hunde vorsichtig herunterkühlen. Dabei nie richtig kaltes Wasser benutzen. Man kann vorsichtig und langsam beginnen, über die Pfoten und Beine Wasser laufen zu lassen und dann erst über Lenden und Bauch, rät der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH). Wer den Hund mit nassen Wickeln kühlt, sollte diese öfter wechseln, damit kein Hitzestau entsteht. Nur wenn der Hund bei Bewusstsein ist, sollte man ihm handwarmes Wasser zu trinken geben. Der Hund sollte bei einem Hitzschlag dann zum Tierarzt. Das Auto darf jedoch nicht überhitzt sein, das Tier sollte möglichst nicht eine eine geschlossene Hundebox.

Katzen sollten ebenfalls immer Trinkwasser und die Möglichkeit haben, einen kühlen Ort aufzusuchen. Zeigt die Katze Symptome wie Unruhe, Mattigkeit oder leichtes Taumeln, können feuchte Tücher oder das leichte Anfeuchten des Fells helfen. Dann ist auch ein Tierarztbesuch ratsam. Auch Ziervögel und Nager können einen Hitzschlag erleiden, sie sollten keinesfalls in ihren Käfigen am Fenster oder auf dem Balkon stehen sondern an einem möglichst kühlen Ort.

Anders äußert sich die Hitzeerschöpfung. Symptome sind Benommenheit und Schwindel sowie Muskelkrämpfe. Bei Hitzeerschöpfung wirkt die Haut des Betroffenen kühl und blass, vielleicht klamm. Bei Hitzeerschöpfung schwitzen Betroffene stark. Viel Wasser, kühl duschen oder kalte Wickel anlegen und an einen schattigen Ort bringen, das sind die besten Ratschläge bei diesem Phänomen. Es tritt auf, wenn Hitze tagelang nicht nachlässt und die Temperaturen auch nachts nicht unter 20 Grad sinken. Der Körper vollbringt dann dauernd Höchstleistung. Nicht nur wird das warme Blut permanent von innen nach außen geschaufelt, anstatt fünf Liter Blut pumpt das Herz bis zu 15 Liter Blut in der Minute durch den Körper.

Auf die Dauer kommt das Herz-Kreislauf-System etwa bei Senioren oder Menschen mit Vorerkrankungen so an seine Grenzen. Wird über den Tag nicht genug getrunken, kann es aber auch gesunde Menschen treffen.

Der beste Schutz für alle Risikogruppen ist, sich im Schatten aufzuhalten, einen Sonnenhut und Sonnenbrille zu tragen sowie Sonnencreme zu nutzen.

(ham/top)
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