Gesundes Sonnenbaden So erkennen Sie eine Sonnenallergie

Die Temperaturen steigen, die Sonnenstunden werden mehr. Gerade jetzt sollten sich Menschen mit einer Sonnenallergie über den richtigen Sonnenschutz Gedanken machen. Wir liefern eine große Übersicht - das müssen Sie wissen.

Sonnenallergie: 10 Tipps zu Symptomen, Behandlung und Hausmitteln
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Juckreiz und Rötung - 10 Tipps bei Sonnenallergie

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Foto: Shutterstock.com / Cara-Foto

Jauchzen und Frohlocken - endlich wieder Sonne. Es ist die Zeit gekommen, um mehr Haut zu zeigen und sich über die Sonnenbräune zu freuen. Allerdings können nicht alle die warmen Sonnenstrahlen in gleichem Maße genießen.

So gibt es Menschen, bei denen das Sonnenlicht eine Hautreaktion verursacht. Gewöhnlich liegt in diesen Fällen eine Sonnenallergie vor, die in der medizinischen Fachwelt auch als polymorphe Lichtdermatose bezeichnet wird. Wie man sich vor der Sonne am besten schützen, und was man noch so alles bei einer Sonnenallergie berücksichtigen sollte, verraten wir Ihnen in unserem Ratgeber zum Thema Sonnenallergie.

Wie äußert sich eine Sonnenallergie?

Gerade ab dem Frühling, wenn sich die Sonne immer mehr blicken lässt, leiden viele Menschen an Hautproblemen. Denn nach einem langen, grauen Winter und fehlendem Sonnenlicht muss sich die Haut erst einmal langsam an die ersten Sonnenstrahlen gewöhnen. Wer es allerdings mit dem "Sonne tanken" übertreibt, muss damit rechnen, dass die betroffenen Hautstellen bereits innerhalb weniger Stunden oder Tage auf die intensive Sonneneinwirkung reagieren. In diesem Fall kann es sein, dass die Haut stark zu jucken oder zu brennen beginnt. Außerdem können Rötungen, Bläschen, Hautschwellungen und rote Flecken auftreten. Davon betroffen sind in der Regel Arme, Beine, Hals und manchmal im Gesicht.

Schnell liegt der Verdacht nahe, an einer polymorphen Lichtdermatose zu leiden. Dennoch muss an dieser Stelle gesagt werden, dass Sonnenallergie nicht gleich Sonnenallergie ist. Denn je nach Art und Intensität der körperlichen Beschwerden können auch andere Faktoren für die Symptome einer Sonnenallergie eine Rolle infrage kommen, wie beispielsweise die Einnahme von Medikamenten (Antibiotika) oder die Anwendung von Kostenpflichtiger Inhalt Sonnencremes. Diese lösen in manchen Fällen Allergien oder Unverträglichkeiten aus. Es handelt sich hierbei entweder um phototoxische oder photoallergische Reaktionen. Eine weitere Form der polymorphen Lichtdermatose ist die Mallorca-Akne, auch Sommer-Akne genannt. Sie ähnelt im Erscheinungsbild einer Akne und manifestiert sich bei Menschen, die generell verstärkt zu einer Akne neigen.

Warum bekommt man eine Sonnenallergie?

Was die Ursachen für die Symptome einer Sonnenallergie sind, ist bislang nicht eindeutig geklärt. Fest steht: Die Beschwerden machen sich in der Regel dann bemerkbar, wenn die Haut über eine längere Zeit nicht mit mehr mit intensivem Sonnenlicht in Berührung kam. Sobald die Haut wieder einer größeren Dosis Sonnenlicht ausgesetzt wird, reagiert die sonnenentwöhnte Haut mit Hautirritationen. Das lässt sich dadurch erklären, dass der menschliche Körper die abrupt einsetzende Menge an UV-Strahlung nicht rechtzeitig verarbeiten kann, wie noch beim letzten Sommerurlaub. Als Folge treten spontan sonnenbedingte Veränderungen der Haut auf. Betroffene klagen letztlich unter juckenden, roten Pickelchen und Bläschen oder flächigen Schwellungen und brennenden Entzündungen.

Die Ursachen dafür können vielfältig sein:

  • Ablagerungen von eingenommenen Medikamenten (Antibiotika, Blutdruckmittel oder Psychopharmaka)
  • Kosmetik- und Körperpflegeprodukte mit Beimischungen wie Duft- und Farbstoffen, Emulgatoren und Konservierungsmitteln (Mallorca-Akne)
  • Sonnenschutzmittel, die möglicherweise ein enorm hohes Allergiepotenzial mitbringen.

Alle Veränderungen der Haut, die im Zusammenspiel mit Sonnenlicht (UV-Strahlung) auftreten, werden unter dem Begriff der Sonnenallergie zusammengefasst.

Wie kann man einer Sonnenallergie vorbeugen?

Keine Frage: Sonnenlicht macht glücklich. Nichtsdestotrotz sollten die richtigen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, um die empfindliche Haut vor der Sonne zu schützen.

Die wichtigste Grundregel zur Vorbeugung einer Sonnenallergie: Gewöhnen sie die empfindliche Haut langsam an die Sonnenstrahlung. Vor allem Menschen mit lichtempfindlicher Haut sollten sich an diesen Grundsatz halten. Doch was kann man tun?

  1. Schatten: Wenn keine Wolke am Himmel zu sehen ist und die Sonne ungetrübt strahlt, sollten sich Menschen so oft wie nur möglich im Schatten aufhalten. Hierbei sollte man allerdings bedenken, dass auch an schattigen Plätzen schädliche UV-Strahlen vorhanden sein können und der helle Boden teilweise das UV-Licht reflektiert.
  2. Sonnenschutzmittel: Aber nicht nur die Flucht in den Schatten stellt eine bewährte Methode dar, um eine polymorphen Lichtdermatose vorzubeugen, sondern auch das Auftragen eines Sonnenschutzmittels mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF). Einen guten Schutz vor UV-Strahlung bietet ein LSF zwischen 30 und 50. Menschen mit einer hellen Haut, blonden oder roten Haaren und hellen Augen sollten sich jedoch für den größtmöglichen Lichtschutzfaktor entscheiden. Ob man sich für eine Creme, Milch oder ein Gel entscheidet, spielt keinerlei Rolle, allerdings sollte das Sonnenschutzmittel wenige bis gar keine Fette, Emulgatoren und Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe enthalten.
  3. Kleidung: Einen ebenso guten Sonnenschutz im Freien erzielt man mit angemessener Bekleidung. So eignet sich ein Sonnenhut mit breiter Krempe, der sowohl den Kopf als auch den Nacken vor der Sonne schützt. In Kombination mit langer, körperbedeckender Kleidung und Sonnenbrille wird viel von der Haut bedeckt. Hierbei sollte allerdings Erwähnung finden, dass normale Kleidung nicht komplett vor UV-Strahlung schützen. Wer auf Nummer sichergehen möchte, sollte sich indes für Kleidungsstücke mit speziellem UV-Schutz entscheiden.
  4. Sonnendosis: Mit der Sonne ist im Grunde genommen wie mit einem Medikament - es kommt letzten Endes immer auf die richtige Dosierung an. So ist ein Mindestmaß an Sonne nötig, um mit Hilfe der UV-B-Strahlen beispielsweise das wichtige Vitamin D in der Haut zu bilden. Auf der anderen Seite kann bei zu viel Sonne deutliche Gesundheitsschäden verursacht werden. Daher sollte man es mit dem Sonnenbaden langsam angehen, zumindest solange bis sich der natürliche Schutzmechanismus der Haut nach langer Winterzeit wieder regeneriert hat. Tipp: Generell sollte man sich nicht der Mittagssonne aussetzen. Denn die Intensität der UV-Strahlung ist dann wesentlich höher als am Vor- und Nachmittag.
  5. Medikamente: Bei längerer Einnahme von Medikamenten sollte der behandelnde Hausarzt auf mögliche Wechselwirkungen angesprochen, die Packungsbeilage berücksichtigt oder in der Apotheke nachgefragt werden. Schließlich kann durch die Sonneneinstrahlung bei einigen Menschen eine phototoxische Reaktion eintreten. Erste Symptome treten nur wenige Stunde nach dem Sonnenbaden in Erscheinung und zeigen sich als Rötungen, Bläschen, Knötchen, Schwellungen oder rote Flecken. In selten Fällen kann eine photoallergische Reaktion ausgelöst werden. Denn manche Medikamente vertragen sich nicht besonders gut mit UV-Strahlung, darunter Antibiotika, Herzmedikamente, Antidiabetika und Rheumamittel.

Wie lange sollte man bei einer Sonnenallergie die Sonne meiden?

Gewöhnlich klingen die Symptome einer polymorphen Lichtdermatose (Sonnenallergie) nach wenigen Tagen von selbst ab. Das gelingt allerdings nur dann, wenn Betroffene die Sonne weitgehend meiden und sich auch entsprechend vor den Sonnenstrahlen schützen. Sofern die Symptome einer Sonnenallergie länger anhalten, ist es ratsam, einen (Haut-) Arzt zu konsultieren.

Grundsätzlich gilt bei einer Sonnenallergie: Bevor es hinaus in die wohltuende Wärme geht, sollten gerade die ersten Tage und Stunden mit Vorsicht genossen werden. Schließlich muss sich die Haut erst einmal langsam an die Sonneneinstrahlung gewöhnen. Dadurch wird die Haut etwas dicker und baut einen leichten Pigmentschutz auf. Solange dies noch nicht in ausreichendem Maße geschehen ist, sollten sonnenhungrige Menschen darauf Acht geben, sich entsprechend zu kleiden, und zwar nach den drei "H"s - Hut, Hemd und Hose aus dicht gewebten Materialien. Insbesondere bei Kindern und Kleinkindern sollte dieser Gesundheitstipp angewandt werden, da sie bei zu intensiver Sonneneinwirkung besonders empfindlich reagieren. Außerdem sollten unbedeckte Hautbereiche stets durch Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor geschützt werden. Anmerkung: Zu einem unbeschwerten Aufenthalt im Freien gehört stets ein vernünftiger Sonnenschutz.

Kurzum: Um nicht eine Sonnenallergie zu bekommen, ist es wichtig nur so viel Sonne zu tanken, wir die Haut auch aushält. Dann gibt es weder Verbrennungen noch juckende Körperstellen und eine polymorphe Lichtdermatose kann somit vorgebeugt werden.

So sehen die wichtigsten Hautveränderungen aus
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So sehen die wichtigsten Hautveränderungen aus

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Foto: Shutterstock/Stephen VanHorn

Welche Medikamente helfen bei Sonnenallergie?

Wer unter einer polymorphen Lichtdermatose leidet, fragt sich selbstverständlich, wie sich die Symptome behandeln lassen. Eines vorweg: In der Regel kommen die meisten betroffenen Menschen mit einer polymorphen Lichtdermatose im Alltag gut zurecht. Denn in nicht so stark ausgeprägten Fällen klingen die Symptome oftmals nach wenigen Tagen wieder ab und die betroffenen Stellen können mit einem Gel oder Après-Soleil gekühlt werden. Gleichwohl kann eine juckreizmindernde Salbe oder ein Gel mit Antihistaminika angewendet werden, um die Haut zu beruhigen. Gegebenenfalls können auch homöopathische Sonnenallergiesalben eine Heilung unterstützen. Aber auch eine kalte Dusche oder feuchte Umschläge eignen sich sehr gut, um eine baldige Genesung der Haut herbeizuführen.

Tipp: Wer sich für Eis oder Kühl-Packs entscheidet, sollte darauf achten, dass kein direkter Kontakt mit der Haut zustande kommt, ansonsten drohen Erfrierungen.

Wann sollte man mit einer Sonnenallergie zum Arzt?

Spätestens wenn eine polymorphe Lichtdermatose immer schlimmer wird, sollten Betroffene unbedingt den Hausarzt aufsuchen. Allein schon deswegen, weil bei einer Sonnenallergie verschiedene Ursachen in Frage kommen können. In den einfachen Fällen verschwinden die krankhaften Hauterkrankungen wieder, und zwar ohne Spuren auf der Haut oder bleibende Schäden zu hinterlassen. Alles, was dafür nötig ist, sind kortisonhaltige Medikamente. Sie sollen den Heilungsprozess der Haut beschleunigen und den Juckreiz lindern.

Bei einer schweren polymorphen Lichtdermatose rät der behandelnde Arzt oftmals zu einer Phototherapie. Diese Methode umfasst in der Regel eine ärztlich kontrollierte Bestrahlung mit UV-Licht, um die Haut besser auf das Sonnenlicht anzupassen und die Symptome abzumildern. Eine Alternative zu dieser Therapie stellt die Photo-Chemotherapie (PUVA) dar. Hiernach erhält der Betroffene im Vorfeld der Bestrahlung mit UV-Licht ein Psoralen - eine fotosensibilisierende Substanz, die in Pflanzen vorkommt - verabreicht. Hierbei können allerdings Nebenwirkungen in Erscheinung treten.

Je nach Schwere der Erkrankung kann der Arzt bei einer polymorphen Lichtdermatose deutlich spürbar wirkende, entzündungshemmende Medikamente - Kortikosteroide - als Therapie verschreiben. Auch bei dieser Behandlung müssen mögliche Nebenwirkungen mit dem behandelnden Arzt erörtert werden.

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Foto: Helios Kliniken

Welches Hausmittel hilft bei Sonnenallergie?

Ist die Sonnenallergie einmal da, sollten sich Betroffene keinesfalls weitere Zeit der Sonne aussetzen. Zudem gibt es eine Reihe an bewährte Hausmitteln, um die Symptome dieser Krankheit abzumildern. So kann man beispielsweise Apfelessig, Lavendelöl gegen Juckreiz anwenden. Avocado, Nüsse und pflanzliche Öle hingegen können ebenfalls auf die Haut aufgetragen werden, denn aufgrund ihres hohen Vitamin-E-Gehalts erzielen sie eine entzündungshemmende Wirkung. Als ideales Mittel haben sich auch Heilerde, Salatgurken, Kartoffeln, Haferflocken und Aloe Vera erwiesen.

Hinweis: Hausmittel können eine Sonnenallergie oftmals nur lindern. Sollten die Symptome nach ein paar Tagen nicht abklingen oder besonders heftig in Erscheinung treten, ist der Weg zum Arzt unabdingbar.

Dieser Artikel ist vom 16. April 2020 und wurde aktualisiert.

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