Temperaturen von über 30 Grad So wird die Hitze erträglich

Düsseldorf (RP). Die Sonne knallt, die Temperaturen erreichen schnell die 30-Grad-Marke. Viele Menschen verhalten leichtsinnig bei Sonneneinstrahlung. Dabei kann sich jeder leicht vor Schäden schützen. Die richtige Kleidung ist besonders wichtig. Bei Hitzschlag, starkem Sonnenbrand oder gar Kollaps ist allerdings medizinische Hilfe vonnöten.

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Trotz aller Warnungen kann an heißen Tagen die Neigung mancher Menschen, sich von der Sonne wie ein Spanferkel vom Grill zurichten zu lassen, landauf, landab begutachtet werden. Mancher ist einfach nur leichtfertig. Jedenfalls sind Ärzte, Rettungswagen und Sanitäter in diesen Tagen fortwährend im Einsatz, um Kollabierte medizinisch zu versorgen. Wir geben hier einige Tipps für den sicheren Schutz.

Wie sollte man gekleidet sein? Leicht und luftig, möglichst hell. Keinesfalls sollte man der Sonne Angriffsflächen bieten. Wer auf die geliebte (und grundsätzlich nicht ungesunde) Sonne nicht verzichten will, sollte Sonnencreme oder Sonnenspray in ausreichender Menge verwenden und den Lichtschutzfaktor nicht zu niedrig dosieren. In jedem Fall wichtig ist ein Hut mit schöner, nicht zu schmaler Krempe. Der sieht elegant aus und hält in jedem Fall die Sonne vom empfindlichen Haupt fern.

Warum ist der Hut wichtig? Er schützt sicher vor einem Sonnenstich und vor der gefährlichen langwelligen Wärmestrahlung des Sonnenlichts. Sie führt nämlich zu einer Irritation der Hirnhaut und des Hirngewebes und zu einer Entzündungsreaktion, die in schweren Fällen in ein Hirnödem übergehen kann. Der Sonnenstich äußert sich durch Kopfweh, Schwindel, Übelkeit bis zum Erbrechen, Ohrgeräusche und Nackenschmerzen bis zu Nackensteifigkeit (Meningismus). In schweren Fällen führt er zu Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit, zu Kreislaufversagen und zum Tod.

Was und wie viel sollte man trinken? Viel Flüssigkeit; zwei Liter sind nicht zu viel. Alkohol sollte nur in Maßen konsumiert werden. Zwischendurch ein (mit Cola oder Limo gemischtes) Bier ist nicht verkehrt, aber dann sollte es mit ausreichend Anti-Alkoholischem querverrechnet werden. Das spezielle Problem vieler Öffentlich-Gucker bei der Fußball-WM und anderer Open-Air-Veranstaltungen ist, dass sie den Spruch "Weggegangen, Platz vergangen" fürchten und deshalb wenig trinken, um nicht aufs Töpfchen zu müssen.

Wer ist besonders gefährdet? Alte Leute, Kranke und Kinder. Bei alten Menschen droht infolge der Hitze eine Austrocknung des Körpers, weil sie weniger Durst empfinden und ohnedies oft zu wenig trinken. Demenz ist ein besonderer Risikofaktor für Exsikkose (Austrocknung).

Was droht dem Körper, wenn er lange Hitze und Sonne ausgesetzt ist? Der Körper versucht zum einen, die aufgestaute Wärme über die Haut loszuwerden, und erweitert die Blutgefäße in der Peripherie des Körpers. Das führt zur Umverteilung des Blutvolumens im Körper, der es in diesen peripheren Regionen gleichsam absorbiert und dem pumpwilligen Herz nur verringert zur Verfügung stellt. Das senkt den Blutdruck, das Gehirn bekommt nicht genügend Blut, es kann dadurch zu einer meist kurzen Bewusstlosigkeit kommen. Fatal sind auch Flüssigkeits- und Elektrolytverluste, weil auch dadurch die zirkulierende Blutmenge vermindert ist. Die kritische Grenze liegt etwa bei einem Wasserverlust von zwölf Prozent des Körpergewichts.

Darf man sich sportlich betätigen? In den Morgen- und Abendstunden. Leichtes Radeln tagsüber ist okay, sofern für ausreichende Pausen, auf Belüftung und Befeuchtung des Körpers gesorgt ist.

Was tut man bei einem Sonnenbrand? Schwere Fälle sollte immer ein Arzt behandeln. Bei leichteren Fällen helfen kühlende Cremes und Lotionen sowie entzündungshemmende Tabletten. Von dem beliebten Hausmittel Quark und ähnlichem ist allerdings abzuraten, weil die Bakterien, die in Milchprodukten enthalten sind, zu Infektionen führen können. Zudem können Proteine in Milchprodukten die geschwächte Haut allergisch reizen. Wissen müssen Sonnenanbeter generell, dass jeder Sonnenbrand — auch der erfolgreich behandelte und abgeklungene — das Risiko erhöht, an Hautkrebs zu erkranken.

(RP)
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