Universität von Boston Studie: Warum der Herzinfarkt morgens auftritt

Washington (rpo). Das morgendliche Herzinfarktrisiko besteht unabhängig von dem, was der Betroffene gerade tut. Dies erklären Kun Hu von der Universität von Boston und seine Kollegen im Fachmagazin "PNAS". Egal ob Sport oder Stress nach dem Aufstehen, Herzinfarkte würden am häufigsten um 10 Uhr auftreten.

Denn die Herzfrequenz würde von einem 24-Stunden-Rhythmus bestimmt. Dieser Tagesrhythmus ist mit ein Grund dafür, warum Herzinfarkte besonders häufig gegen 10 Uhr morgens auftreten: In dieser Zeit schwankt die Herzfrequenz besonders stark, während sie zwischen 1 Uhr und 5 Uhr am gleichmäßigsten ist.

Untersuchung von Probanden

Die Wissenschaftler zeichneten zehn Tage lang rund um die Uhr die Schwankungen der Herzfrequenz von fünf Probanden mithilfe eines Elektrokardiogramms (EKG) auf. Dabei sollten die Probanden ihren Wach- und Schlafrhythmus verändern und zu verschiedenen Zeiten schlafen und aufstehen. Im wachen Zustand sollten sie jedoch immer den gleichen Tätigkeiten nachgehen.

Die Regelmäßigkeit der Herzschläge unterlag bei allen Probanden einem sehr ähnlichen Tages-Rhythmus - unabhängig davon, ob sie schliefen oder welchen Tätigkeiten sie nachgingen, ergaben die Messungen. Die stärksten Schwankungen traten dabei um 10 Uhr auf, während die geringsten Veränderungen nachts gemessen wurden. Der körpereigene 24-Stunden-Rhythmus lasse sich wohl nicht durch verschobene Schlaf- und Wachperioden oder bestimmte Tätigkeiten beeinflussen, erklären die Forscher.

Bereits frühere Studien hatten gezeigt, dass das Herzinfarktrisiko morgens besonders hoch ist. Der Tagesrhythmus der Herzfrequenz könnte ein Grund dafür sein. Einen weiteren Grund hatten Wissenschaftler bereits vor einigen Monaten gefunden: Die Elastizität der Blutgefäße ist um diese Tageszeit besonders niedrig.

(afp/chk)
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