Tipps für die Haut So werden Sie Cellulite los

Berlin · Sommerzeit ist die Zeit für kurze Röcke. Für viele Frauen tritt dabei ein Problem zutage. Sie schämen sich für die Dellen, die dabei am Oberschenkel sichtbar werden. Erfahren Sie hier, wie Sie Cellulite erfolgreich den Kampf ansagen können.

Sechs Fakten zu Cellulite
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Foto: Shutterstock/prudkov

Sommerzeit ist die Zeit für knappe Shorts, kurze Röcke und Bikinis. Blöd nur, dass so ein Problem zutage tritt, von dem nahezu jede Frau mehr oder weniger betroffen ist: Cellulite. Lange Zeit glaubte man, die unschönen Dellen, die vor allem am Po und den Oberschenkeln auftreten, haben etwas mit Übergewicht zu tun. Aber das weiß die Forschung mittlerweile besser.

Die Ursache liegt schlicht in den Genen. Während der Pubertät wird die Fähigkeit der Zellen, Energie zu speichern, durch Hormone gesteigert. So bereitet sich der Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Dabei wird das Bindegewebe lockerer, und das Körperfett setzt sich zwischen den einzelnen Bindegewebsfasern fest. Im Gegensatz zu Männern, deren Bindegewebe sich wie ein Gitter kreuzt, ist die Struktur bei Frauen anders geformt: Unter dem Mikroskop sieht man, dass die einzelnen Fasern wie senkrechte Linien verlaufen. Dazwischen ist deutlich mehr Platz für Körperfett, um sich abzulagern. Auch schlanke Frauen können deshalb Cellulite bekommen.

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Foto: Le tre Vaselle

Allerdings führt der Irrglaube, Übergewicht sei die Ursache für Cellulite, auch heute noch dazu, Orangenhaut ausschließlich mit einer Diät zu bekämpfen. Valerie Bönström, Gründerin von Mrs. Sporty in Berlin, sieht das kritisch: "Das größte Problem bei Diäten ist, dass der Körper lernt, mit weniger Kalorien auszukommen. Wenn Frauen sich nach einer Diät wieder normal ernähren, werden überschüssige Kalorien als Depotfett angesetzt." Im Klartext: Eine Diät kann das Problem mit Cellulite langfristig sogar verschlimmern.

Darum rät der Fitnessprofi auch zu regelmäßigem Training, gerade wenn man eine Diät macht: "Ohne Sport wird neben Fett auch Muskulatur abgebaut. Dieser Effekt verstärkt die Cellulite enorm, denn Muskeln straffen die Figur durch das Binden von Wasser und Eiweiß-Zuwachs." Ideal wäre, Muskelmasse auf- und Fett abzubauen - mit Hilfe von Sport und einer ausgewogenen Ernährung.

Für das Training gibt Bönström folgenden Tipp: "Machen Sie regelmäßig Krafttraining, zum Beispiel funktionelles Training." Dabei wird auf Maschinen verzichtet, das eigene Körpergewicht oder Kleingeräte kommen zum Einsatz. "Der Körper wird im Ganzen gekräftigt, weil mehrere Muskelgruppen gleichzeitig gefordert sind. Das erhält die Muskelmasse. Dreimal 30 Minuten pro Woche sind ideal."

Eine andere Möglichkeit im Kampf gegen die Orangenhaut sind Cremes und Lotionen. Lange dachte man, dass sie nur an der Hautoberfläche wirken. Das ist heute anders: Produkte mit einem hohen Anteil an Koffein, das zudem in Liposome als Transportkörperchen verpackt wird, können durchaus tiefer vordringen. "Dadurch werden sogenannte hypertrophe Fettzellen verkleinert und die großen Fettzellen aufgebrochen", erklärt die Dermatologin Uta Schlossberger.

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Foto: shutterstock/ Aleksandr Markin

Auch Vitamin A, sogenanntes Retinol, gilt bei Cellulite als nützlich. In normaler Haut fördert Retinol die Synthese von Glykosaminoglykanen (GAGs), die Wasser binden können. "Dies mag zu einer Straffung der Lederhaut beitragen", sagt Schlossberger. "Eine dickere, straffere Dermis sollte die Beweglichkeit der darunter liegenden Fettschicht einschränken und dadurch auch deren Eindrücken in die Lederhaut verhindern." Dazu kommt bei Beauty-Produkten noch etwas anderes: der Massageeffekt beim Einarbeiten in die Haut. Dadurch wird die Durchblutung angeregt, die Haut wirkt praller.

Direkt auf die tieferen Hautschichten soll die sogenannte fokussierte Stoßwellentherapie wirken. Bei dieser Behandlung erzeugt ein Gerät kurze und kräftige Druckwellen, die in das Gewebe eindringen. "Es gibt Hinweise darauf, dass die Hautregeneration durch die fokussierte Stoßwellentherapie beschleunigt wird. Dabei spielt die Aktivierung der Stammzellen vermutlich eine entscheidende Rolle, die die Hautstruktur unmittelbar beeinflusst", sagt der plastische Chirurg und Sportarzt Professor Karsten Knobloch aus Hannover. Auch er empfiehlt aber eine ergänzende Therapie durch Sport - etwa Joggen oder Schwimmen. Eine Stoßwellenbehandlung beläuft sich auf rund 250 Euro, generell werden sechs Sitzungen empfohlen.

Einen anderen Ansatz zur Bekämpfung unschöner Pölsterchen bietet Gabi Möbius in ihrem Münchner Studio Newbodys: das sogenannte Body Wrapping. "Dabei werden ätherische Öle auf die Haut aufgetragen. Im Anschluss daran kommt eine spezielle Folie zum Einsatz, die in einer bestimmten Wickeltechnik aufgebracht wird." Durch die so entstehende Wärme können die Wirkstoffe tief in die Haut eindringen. Die Methode soll nicht nur für weniger Umfang sorgen, sondern auch das Hautbild verfeinern. Die Kosten für ein Body Wrapping liegen in etwa zwischen 20 und 40 Euro.

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"Durch die Wärme wird kurzfristig eine bessere Durchblutung der Haut erreicht", erklärt Schlossberger diese Methode. "Allerdings beschränkt sich der Effekt auch genau darauf." Im Klartext bedeutet das: Auch wenn die Methoden im Kampf gegen die lästigen Dellen auf der Haut immer ausgefeilter werden - Wunder darf man nicht erwarten.

(dpa)
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