Hämorrhoiden Das Schmuddelkind unter den Volksleiden
Düsseldorf · Das Wort "Hämorrhoiden" schreckt nicht nur Legastheniker. Niemand denkt gern über Leiden nach, die sich am Hinterausgang des Körpers bemerkbar machen, niemand liebt solche Themen am Kaffeetisch, und wer betroffen ist, schämt sich oft fast noch mehr, als er leidet.
Hämorrhoiden sind ein Volksleiden, das ist bekannt, aber sie sind nicht immer harmlos. Viele Frauen, die unter den verdickten, entzündeten, juckenden oder gemein schmerzenden Blutgefäßen am After leiden, haben ihre Hämorrhoiden vom Pressen bei der Geburt. Trotz dieses zusätzlichen, natürlichen Risikofaktors sind mehr Männer betroffen, die meisten sind über vierzig.
Zu jung für Hämorrhoiden fühlt sich jeder und zwar mit Recht; wer das quälende Volksleiden aber loswerden will, begibt sich oft auf eine lange und fruchtlose Reise von Arzt zu Arzt. Kleine Hämorrhoiden können mit Cremes oder Zäpfchen behandelt werden. Hierbei werden vor allem Symptome bekämpft, etwa der Schmerz mit Lidocain oder die Entzündung mit Cortison. Letzteres muss vom Arzt verschrieben werden, während betäubende Präparate rezeptfrei erhältlich sind. Bei schwereren Hämorrhoiden bietet sich eine Verödung oder operative Entfernung an.
Hämorrhoiden-Behandlung – was tun gegen Hämorrhoiden?
Hierbei tun sich gerade Männer nicht leicht: Beim Proktologen müssen sie schon zur ersten Untersuchung auf einem Behandlungsstuhl Platz nehmen, der eine würdige Haltung unmöglich macht und der in ihrem Weltbild vorher ausschließlich mit der Frauenmedizin verknüpft war. Sicher vermeiden oder für immer heilen lassen sich Hämorrhoiden nicht.
Aber es gibt Methoden, mit denen dem Volksleiden wirksam vorgebeugt und bestehende Symptome nachhaltig gelindert werden können. Im Hämorrhoiden-Infoportal im Internet werden Entstehungs- und Behandlungsmöglichkeiten erklärt und Präventionsmaßnahmen vorgestellt. Jeder seriöse Rat erfordert die verantwortliche Mitwirkung des Patienten; wer Wundermittel anpreist, ist verdächtig.
Neben Hygienemaßnahmen, verdauungsfreundlicher Ernährung und Bewegung raten manche Experten zum Installieren einer Hock- statt einer Sitztoilette. Die Empfehlung geht auf die Erkenntnis zurück, dass die ursprüngliche Hockstellung beim Stuhlgang dem menschlichen Körper auch in Zeiten der Sitztoilette näher ist.
