Robert Koch-Institut Grippewelle hat Deutschland fest im Griff

Düsseldorf · Sie schniefen, niesen, husten - oder bleiben einfach im Bett liegen. Immer mehr Menschen in Deutschland werden von der diesjährigen Grippewelle erfasst. Auch in der siebten Kalenderwoche sind die Fallzahlen weiter gestiegen.

 Die Karten zeigen die Entwicklung der Grippewelle in Deutschland von der 5. (links) bis zu 7. Kalenderwoche (rechts). In der 7. Kalenderwoche 2016 ist fast ganz Deutschland grün, gelb oder sogar rot eingefärbt. Flächen also, in denen viele Atemwegserkrankungen auftreten.

Die Karten zeigen die Entwicklung der Grippewelle in Deutschland von der 5. (links) bis zu 7. Kalenderwoche (rechts). In der 7. Kalenderwoche 2016 ist fast ganz Deutschland grün, gelb oder sogar rot eingefärbt. Flächen also, in denen viele Atemwegserkrankungen auftreten.

Foto: Robert-Koch-Institut

Das zeigt der aktuelle Influenzabericht des Robert Koch-Instituts (RKI). Eine aktuelle Karte der Arbeitsgruppe Influenza zeigt die Zahl der akuten respiratorischen Erkrankungen, darunter fallen Rachenentzündungen, Lungenentzündungen und Bronchitis. Die Häufigkeit der Atemwegserkrankungen ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts gemeinsam mit Informationen aus der virologischen Überwachung und den Meldedaten ein gutes Kriterium zur Einschätzung der Grippe-Aktivität.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich die Grippe in der vergangenen Woche in Deutschland noch weiter ausgebreitet hat. In manchen Regionen sind die Fallzahlen jedoch zurückgegangen, so auch in NRW. Lag der Wert in der Region vergangene Woche noch bei 186, ist er in der siebten Kalenderwoche auf 178 gesunken. Als unbedenklich gilt er bis zu einem Wert von 115. Damit ist auch in NRW immer noch von einem deutlich erhöhten Grippegeschehen zu sprechen.

Das Diagramm zeigt, wie sich die Häufigkeit der aktuen Atemwegserkrankungen in NRW in den vergangenen Wochen entwickelt hat.

Grippe 2016: Grippewelle erfasst immer mehr Menschen in Deutschland
Foto: Robert-Koch-Institut

Für ganz Deutschland lässt sich jedoch genau der entgegengesetzte Trend festhalten: Die Zahl der Grippe- und Atemwegserkrankungen (ARE) steigt. Bei letzteren Diagnosen - die häufig gemeinsam mit Influenza auftreten - spricht der Wochenbericht ebenfalls von deutlich "erhöhter ARE-Aktivität".

Zwar ist die Grippewelle 2015/16 bislang nicht so aktiv wie die aus dem vergangenen Jahr 2014/15, doch noch ist auch ihr Ende nicht absehbar.

Das folgende Diagramm zeigt die Entwicklung der Grippewelle 2015/16 im Vergleich zu den letzten beiden Wintern:

Grippe 2016: Grippewelle erfasst immer mehr Menschen in Deutschland
Foto: Robert-Koch-Institut

Ungewöhnlich ist, dass dieses Jahr viele eigentlich gesunde und junge Erwachsene von der Krankheit betroffen sind. Grund dafür ist die aktuell kursierende Virusart H1N1, auch Schweinegrippe genannt. Die Ärzte empfehlen daher, sich von hustenden und niesenden Menschen fernzuhalten und sich regelmäßig die Hände zu waschen. Auch Ausdauersport ist gut zur Prävention von Krankheit, weil er den Körper stärkt.

Auch die Grippeimpfung ist jetzt noch ein Weg, der Ansteckung zu entgehen. Zwar dauert es etwa zwei Wochen, bis ihr Schutz vollständig aufgebaut ist. Da derzeit aber auch das Ende der Grippewelle nicht absehbar ist, lohnt sich die Impfung auf jeden Fall noch für Senioren, Menschen mit Vorerkrankungen und Arbeitnehmern, die häufig mit infizierten Patienten zu tun haben (Schulpersonal, Klinikpersonal).

(ham)
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