Uniklinik Köln testet Behandlungsmethode Gel gegen den Zeckenbiss

Köln (RPO). Jede zweite Zecke inDeutschland ist mit Borrelien infiziert, davon gehen Schätzungen aus. Schwer wird die Diagnose dadurch, dass die Symptome der Borreliose vielschichtig sind. Manchnmal treten die Beschwerden erst Monate oder Jahre nach demZeckenbiss auf. In Köln forscht man an einem Behandlungskonzept, dass die Infektion direkt nach dem Biss unterbinden soll.

Welche Krankheiten Zecken übertragen
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Foto: dpa, Patrick Pleul

Köln (RPO). Jede zweite Zecke inDeutschland ist mit Borrelien infiziert, davon gehen Schätzungen aus. Schwer wird die Diagnose dadurch, dass die Symptome der Borreliose vielschichtig sind. Manchnmal treten die Beschwerden erst Monate oder Jahre nach demZeckenbiss auf. In Köln forscht man an einem Behandlungskonzept, dass die Infektion direkt nach dem Biss unterbinden soll.

Experten schätzen, dass in Deutschland die Anzahl der Menschensteigt, die nach Zeckenbissen an Borreliose erkranken. Für einesofortige Behandlung nach einem frischen Zeckenbiss gibt es derzeitkeine zugelassene Borreliose-Therapie. Daher wird bisher häufig erstbei eindeutigen Erscheinungen der Borreliose, wie beispielsweise derWanderröte, eine Behandlung mit Antibiotika durchgeführt. Neue Wege beschreitet die Klinik fürInnere Medizin der Uniklinik Köln derzeit: Sie nimmt an einermultizentrischen Studie zum Thema Borreliose teil. Die Forscherwollen dabei ein innovatives Behandlungskonzept testen, dassdie gefährliche Infektion sofort nach dem Biss unterbinden soll.

Bei Borreliose handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die durchZeckenbisse übertragen werden kann. Jeder, der von einer Zeckegebissen wurde, kann sich mit Borreliose infizieren. "Die Innovationbesteht darin, dass jetzt nicht gewartet wird, ob ein Patient Symptomeeiner Erkrankung, wie beispielsweise die Wanderröte zeigt, sonderndass direkt nach dem Zeckenstich das zu prüfende Gel auf diebetroffene Stichstelle aufgetragen wird", erläutert Prof. Dr. GerdFätkenheuer, Leiter der Infektiologie an der Uniklinik Köln.

Ziel der klinischen Studie ist es, dass die Patienten gar nicht erst anBorreliose erkranken, da die Krankheitserreger lokal in der Hautabgetötet werden sollen. Bei dem zu untersuchenden Arzneimittelhandelt es sich um ein antibiotikahaltiges Gel, das zweimal täglich fürdrei Tage direkt auf die Bissstelle aufgetragen wird.

Zur Studie zugelassen sind Personen zwischen 18 und 80 Jahren, dievon einer Zecke gebissen wurden und die Zecke noch in der Hauthaben oder diese mitbringen können. Patienten, die sich für dieTeilnahme an der Studie interessieren, können sich auf der eigenseingerichteten Internetseite www.zeckenstudie.com oder bei derTelefon-Hotline 00800 2151 3692 näher informieren und mit denbeteiligten Ärzten, die dort aufgeführt sind, Kontakt aufnehmen.

(Uniklinik Köln/wat)
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