Gehirn in Bestform So vermehren Sie Ihre Hirnzellen

Düsseldorf · Ständig dazu lernen, kreativ sein und konzentriert arbeiten. Damit das Gehirn das schafft und in Bestform bleibt, muss es trainiert werden. Hier erfahren Sie wie Sie dafür sorgen, dass sich Ihr Gehirn sogar selbst erneuert.

Brainfood – Energie fürs Hirn
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So trainieren Sie Ihre Kreativität
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  • Aktivität ist die Initialzündung für Entstehung neuer Gehirnzellen
  • Wer durch eine bestimmte Lebensweise die Bildung neuer Gehirnmasse anregt, sieht so schnell nicht alt aus. Der Tipp des Hirnforschers dazu: Bleiben Sie körperlich und geistig in Bewegung. "Es spricht viel dafür, dass Aktivität eine große Rolle spielt. Wer viel erlebt, tut viel für den Hippocampus. Er bleibt flexibler und kann das Altern im Hirn länger kompensieren", sagt Kempermann.
  • Neue Hirnzellen allerdings sollten gut gepflegt werden. Bleiben Lernreize und Anregungen aus, gehen sie zu Grunde und werden nie zu funktionstüchtigen Neuronen. Im besseren Fall hingegen integrieren sich die neuen Zellen in die Nervenbahnen und nehmen dort ihre Arbeit für einige Jahre auf.
  • Schlafen Sie ausreichend
  • Wer das macht, kann sich besser auf neue Reize einstellen, stärkt also die Neuroplastizität des Gehirns, sagt Christoph Nissen, Leiter der Forschungsgruppe "Schlaf und Plastizität" am Universitätsklinikum Freiburg.
  • Den Grund dafür nennt er auch: "Schlafentzug behindert die Verfestigung des Gelernten und stört zudem langfristig gesehen die Neurogenese." Im Schlaf nämlich spielt das Gehirn neue Gedächtnisspuren aus dem Kurzzeitspeicher im Offline-Modus nochmals durch und legt sie im Langzeitspeicher ab. Zudem werden überflüssige Verbindungen zwischen den Nervenzellen beseitigt. Das schafft Platz für Neues, fand ein Freiburger Forscherteam unter Leitung von Nissen heraus.
  • Gehen Sie eine Stunde früher als normal ins Bett
  • Sozialpsychologe und Schlafexperte James Maas von der Cornell Universität in Ithaka rät sogar dazu, seine gewöhnliche Schlafdauer um eine Stunde auszudehnen. Das soll Aufmerksamkeit und Kreativität nochmals um 25 Prozent steigern können.
  • Die beste Art das zu tun: eine Stunde früher in die Federn hüpfen. Ausschlaforgien am Wochenende hingegen sollen eine Nullnummer für die Neurogenese sein.
  • Seitenwechsel ist gefragt
  • Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wer jedoch die grauen Zellen auf Vordermann halten will, sollte sich hin und wieder immer wieder selbst herausfordern und einfach mal die Seiten wechseln.
  • Schreiben Sie statt mit rechts einfach mal einige Zeilen mit links, benutzen Sie das Messer beim Schneiden mit der anderen Hand oder heben Sie die Kaffeetasse bewusst mit der anderen Hand an.
  • Entspannen Sie sich
  • Es muss ja nicht immer gleich eine Mütze Schlaf sein. Entspannen Sie sich, machen Sie Achtsamkeitsübungen oder Yoga. "Auch das wirkt sich positiv auf die geistigen Fähigkeiten aus", sagt Kempermann.
  • Rein mit Obst, Gemüse und Fisch
  • Aus epidemiologischen Studien weiß man zwar, dass sich Omega-3-Fettsäuren und Polyphenole positive Effekte bei der Alzheimerprävention haben. Welche konkreten Wirkungen man durch die Ernährung bezüglich der Neubildung von Hirnzellen erzielen kann, ist noch unklar.
  • "Ich glaube nicht an die Wirkung einzelner Nahrungsmittel auf das Gehirn", sagt der Dresdner Stammzellenforscher. Für wichtig hält er eine ausgewogene Ernährung, die dem metabolischen Syndrom entgegenwirkt. Denn Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck schaden den grauen Zellen in jedem Fall.
(wat)
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