Ankauf und Bevorratung Brüssel will EU-Länder im Kampf gegen Medikamenten-Mangel unterstützen

Berlin · Im Kampf gegen den Mangel an Medikamenten will Brüssel die EU-Länder künftig unterstützen, gegebenenfalls auch durch den Ankauf und die Bevorratung von dringend benötigten Arzneimitteln.

 In diesen Zeiten fehlen viele Medikamente. (Symbolbild) Brüssel will bei der Problemlösung helfen.

In diesen Zeiten fehlen viele Medikamente. (Symbolbild) Brüssel will bei der Problemlösung helfen.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

„Wir sind bereit, zusammenzuarbeiten, um die aktuellen Herausforderungen anzugehen“, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides der „Welt am Sonntag“.

Die Europäische Arzneimittelagentur (Ema) sei bereits damit beschäftigt, „den Markt für wichtige Antibiotika auszuwerten, wozu auch Beratungen mit den Herstellern gehören, wie sich die Produktionskapazitäten mit der Nachfrage in Einklang bringen lassen“, fügte Kyriakides hinzu.

Ein Teil des Haushalts der neuen EU-Behörde für die Krisenvorsorge und Krisenreaktion bei gesundheitlichen Notlagen (Hera) in Höhe von 1,3 Milliarden Euro in diesem Jahr könne zudem dafür verwendet werden, durch die Bevorratung und gemeinsame Beschaffung von Medikamenten „einzugreifen, falls und wo immer es notwendig ist“, erklärte Kyriakides.

Laut der Gesundheitskommissarin muss die EU „für alle Bürger zu jeder Zeit“ die vorhandenen Medikamente sicherstellen: „Das ist fundamental für die Gleichheit und die Rechte der Patienten“, sagte die Politikerin aus Zypern.

Alle EU-Länder seien derzeit mit einem Mangel an Medikamenten konfrontiert. Die Gründe dafür seien komplex. „Es ist darum notwendig, sich auf den kommenden Herbst und Winter vorzubereiten“, mahnte Kyriakides. Notwendig sei beispielsweise ein neues europäisches Frühwarnsystem und eine EU-Liste für kritische Medikamente.

In fast allen EU-Ländern sind wichtige Arzneimittel derzeit gar nicht oder nur schwer verfügbar. Dazu gehören etwa Antibiotika, Insuline und Krebstherapiemittel. In Deutschland sind zeitweise auch Fiebersäfte für Kinder, die Paracetamol oder Ibuprofen enthalten, nur schwer erhältlich.

(aku/AFP)
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