Rund ums Auge So viel Schutz braucht das Auge

Düsseldorf · Unser Auge ist ein Sehorgan. Das klingt simpel, ist in den Funktionsabläufen jedoch höchst kompliziert und benötigt extra Schutz.

Machen Sie den Sehtest!
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Elektromagnetische Strahlung erzeugt im Auge einen Reiz, der eine Erregung der ableitenden Nervenbahnen zur Folge hat. Das Auge leitet über die Sehbahn diese Erregungsänderungen zum Gehirn (visuellen Cortex) weiter.

Dort werden die vom Auge stammenden Erregungsmuster zu Empfindungen von Licht und Farbe verarbeitet. Der Lichtsinn ist für uns von sehr großer Bedeutung. Er ermöglicht uns die Orientierung. Schon mit geschlossenen Augen verlieren wir schnell unsere bisherige Sicherheit und bewegen uns, auch in vertrauter Umgebung, unsicher.

Augen zu bei UV-Strahlen

Unser Auge ist ein sehr empfindliches Sinnesorgan. Setzt man es ständigem Windzug aus, kann es sich entzünden und tränen. Der Blick direkt in die Sonne wird lieber vermieden. Sonnenbrillen sind nicht nur modisches Accessoires, sondern dienen dazu, die Augen vor zu starker Sonneneinstrahlung gerade im Sommer zu schützen.

Im Winter beim Skiurlaub scheint vielleicht nicht intensiv die Sonne, aber das Phänomen Schneeblindheit entsteht dennoch durch starke UV-Strahlen, die die äußere Hornhaut schwer schädigen können. Wer die Warnung vor UV-Strahlen missachtet und während des künstlichen Sonnenbades auf der Sonnenbank die Augen zu häufig öffnet, muss mit Schäden rechnen.

Wenn der Durchblick plötzlich fehlt

Von den fünf Sinnesorganen nimmt das Auge einen besonders hohen Stellenwert ein. Daher ist das frühe Erkennen von Symptomen sehr wichtig, um schlimmere Folgen zu vermeiden und das Augenlicht zu erhalten. Abgesehen von Arbeitsunfällen, beispielsweise Verätzungen, bei denen die Symptome auf der Hand liegen, erhalten wir vor allem beim Lesen Hinweise auf eine mögliche Augenkrankheit.

Oder: Können wir vom Auto aus die Straßenschilder nicht mehr richtig erkennen? Fällt es uns schwer, die Zeitung zu lesen? Wirkt alles trübe, als wäre ein Film über den Pupillen? All dies sind Anzeichen, die uns vorwarnen und einen Besuch beim Facharzt empfehlen.

Der Blick durchs Milchglas

Der Graue Star (Katarakt) ist weltweit die häufigste Erblindungsursache. 90 Prozent der Fälle sind altersbedingt entstanden. Seltener ist eine Katarakt nach einer Augenverletzung, Strahleneinwirkung oder als Nebenwirkung eines Medikaments.

Beim Grauen Star handelt es sich um eine Trübung der Augenlinse. Patienten sprechen dann davon, dass sie wie durch Milchglas schauen. Symptome sind langsam zunehmende Sehstörungen und starke Blendungserscheinungen. Beim Grünen Star (Glaukom) wird durch erhöhten Augen-Innendruck der Sehnerv geschädigt. 1 Prozent der Bevölkerung leidet darunter, zunehmend ab dem 40. Lebensjahr.

"Brillenschlange" oder unsichtbare Brille

Ist die Diagnose beim Augenarzt einmal gestellt, können schnell Hilfsmaßnahmen getroffen werden, um zu besserem Sehen zu verhelfen oder die Augenkrankheiten zu mildern oder, noch besser, zu heilen. Relativ einfach ist die Therapie bei Kurz- oder Weitsichtigkeit.

Die Brille sorgt als treuer Begleiter schon seit Jahrhunderten für den Durchblick. Nicht selten aus Eitelkeit wählen viele lieber die "unsichtbare Brille", sprich Kontaktlinsen. Egal ob in der harten und weichen Variante haben sie den Vorteil, auch bei der Ausübung von Sportarten nicht zu verrutschen. Etwa 4 Prozent aller Fehlsichtigen entscheiden sich für Kontaktlinsen. Häufig dienen sie auch als Ergänzung zur Brille.

Sonnenbrille ja, Bakterien nein

Wer ohnehin Probleme mit den Augen hat - Diabetes- oder Grauer-Star-Patienten - sollte bei starkem Sonnenlicht zum Schutz gegen UV-Strahlen in jedem Fall eine UV-Strahlen geprüfte Sonnenbrille tragen. Wer besonders lichtempfindlich ist, wird selbst im Winter nicht ohne Sonnenbrille aus dem Haus gehen oder bei der Autofahrt auf den Augenschutz zurückgreifen.

Vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Augenkrankheiten gibt es nur wenige. Generell sollte man vermeiden, mit schmutzigen Fingern ins Auge zu greifen. Viele Augenentzündungen werden durch Bakterien ausgelöst. Das gilt beispielsweise auch für die Entstehung von Gerstenkörnern. Wichtig ist auch die sorgfältige Pflege von Kontaktlinsen.

Neue Technik für das Auge

Ähnlich kompliziert wie das menschliche Auge sind auch die Geräte, die bei der Diagnose und Behandlung von Augenkrankheiten helfen. Die Laser-Technik wird immer sicherer und entwickelt sich quasi täglich weiter. Augenkliniken, aber auch Augenarztpraxen sind immer besser ausgestattet.

Neue Geräte verschaffen neue Optionen zur Früherkennung und Behandlung. Ein Netzhaut-Scanner kann beispielsweise berührungslos und ohne Kontrastmittel den Augenhintergrund untersuchen. Der Grüne Star kann mit Hilfe spezieller Diagnosegeräte früh erkannt werden. So können Veränderungen des Sehnervkopfes und der Netzhaut frühzeitig entdeckt und effektiv behandelt werden.

(anch/das)
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