Rund 1000 Frauen sollen Arzt aufsuchen Auch Niederlande warnen vor Brustimplantaten

Den Haag · Nach mehreren Krebsfällen sollen sich in Frankreich Frauen ihre Brustimplantate wieder entfernen lassen. Nun warnen auch die niederländischen Gesundheitsbehörden und fordern betroffene Frauen auf, einen Arzt aufzusuchen.

Skandal um PIP-Brustimplantate
8 Bilder

Skandal um PIP-Brustimplantate

8 Bilder

Dabei geht es um Brustimplantate der französischen Firma PIP. Rund 1000 Frauen hätten Implantate von Poly Implant Prothèse (PIP) eingesetzt bekommen, sagte eine Sprecherin der Gesundheitsbehörde, Diane Bouhuijs, am Dienstag.

Es gebe ein erhöhtes Risiko, dass die Präparate rissen oder ausliefen. Es sei unmöglich zu sagen, ob dies auf lange Sicht schädliche Auswirkungen auf den Körper haben könne. Jedoch gebe es keinen Anlass zur Panik, fügte die Sprecherin hinzu.

Die unter dem Namen "M-Implants" verkauften Implantate enthalten den Angaben zufolge industrielles Silikon, das nicht für medizinische Zwecke geeignet ist. Den Angaben der Sprecherin zufolge wurden die Produkte der Firma PIP bereits im vergangenen Jahr vom niederländischen Markt genommen. Im selben Jahr hatte PIP Konkurs angemeldet.

"Bislang kein erhöhtes Krebsrisiko"

Das französische Gesundheitsministerium hatte den etwa 30.000 Frauen in Frankreich mit PIP-Brustimplantaten empfohlen, sich die fehlerhaften Silikonkissen wieder entfernen zu lassen. Es gebe zwar "bislang kein erhöhtes Krebsrisiko", es sei dennoch ratsam, die Einlagen herausoperieren zu lassen, erklärte das Ministerium kurz vor Weihnachten.

Die deutschen Behörden empfehlen nicht pauschal die Entfernung. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn rief betroffene Frauen aber dazu auf, ihren Arzt aufzusuchen. Möglicherweise könne eine Operation zur Entfernung des Implantats ein höheres Risiko bergen als ein drohender Riss bei den umstrittenen Implantaten.

(AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort