Selbstbeteiligung für Patienten Ärztepräsident will unnötige Arztbesuche durch Geldbeträge eindämmen

Berlin · Patienten, die zu mehrfachen und unnötigen Arztbesuchen neigen, sollen nach dem Willen des neuen Ärztepräsidenten einen Geldbetrag zahlen müssen. So soll verantwortungsvoller mit der Ressource Arzt umgegangen werden.

 Das Wartezimmer einer Arztpraxis.

Das Wartezimmer einer Arztpraxis.

Foto: dpa-tmn/Daniel Karmann

Der neue Ärztepräsident Klaus Reinhardt tritt für eine finanzielle Selbstbeteiligung von Patienten gegen übermäßig häufige Arztbesuche ein. „Bei mehrfachen und völlig unnötigen Arztbesuchen kann eine moderate wirtschaftliche Beteiligung zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit unseren knappen Ressourcen im Gesundheitswesen beitragen“, sagte Reinhardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). „Nicht jeder Besuch beim Arzt ist notwendig und sinnvoll.“ So gebe es Menschen, die zwei oder drei Hausärzte hätten und sich regelmäßig eine zweite oder dritte Meinung einholten. „Das geht nicht“, sagte Reinhardt.

Der Erstzugang zum Arzt solle immer frei sein. „Aber man muss genauer hinsehen, wer wann und weshalb zum Arzt geht“, so der Ärztepräsident. Nicht jeder Besuch beim Arzt sei notwendig und sinnvoll. „Die Patienten müssen lernen, verantwortungsvoll mit der Ressource Arzt umzugehen.“ Wer das nicht tue, verbaue ernsthaft erkrankten Menschen den Weg zu ärztlicher Hilfe. Mit kleinen Geldbeträgen ließe sich das Verhalten der Patienten verändern. Das zeigten Erfahrungen aus anderen Ländern, in denen es eine Selbstbeteiligung gebe.

Grundsätzlich funktioniert habe die Praxisgebühr, sie sei aber falsch organisiert gewesen. Die Gebühr war zwischen 2004 und 2012 erhoben worden. Beim ersten Besuch beim Arzt pro Quartal waren zehn Euro fällig.

(zim/dpa)
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