Long Covid Der lange Schatten des Virus
Müde, benebelt, mit jagendem Puls: Long Covid gibt immer noch Rätsel auf. Viele Patienten treibt die Erkrankung in die Arbeitsunfähigkeit. Die Erforschung seiner Ursachen steckt noch in den Kinderschuhen. Therapien zielen oft nur auf die Bekämpfung einzelner Symptome.

Müde, benebelt und dauerhaft schlapp: So fühlen sich viele Long Covid-Patienten.
Foto: obs/VioletaStoimenovaGeht es nach Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, sollen in nächster Zeit weitere 60 Millionen Euro in die Forschung von Long Covid fließen. Ob sein Ansinnen Erfolg haben wird, ist zweifelhaft. Denn sein Kabinettskollege Christian Lindner macht bisher kaum Anstalten, die Gelder dafür freizugeben. Aber Lauterbach machte kürzlich auf einem „Round Table“ mit 70 Teilnehmern aus Wissenschaft, Politik, Fachgesellschaften, Betroffenen-Verbänden und Pharma-Industrie klar, dass er in seiner Forderung nicht nachlassen wird.
Darüber hinaus kündigte er an, Long-Covid-Patienten den Zugang zu Off-Label-Use-Medikamenten zu erleichtern. Denn es gebe durchaus einige Arzneimittel, die helfen könnten, doch sie seien nicht ausdrücklich für diese Erkrankung zugelassen. „Deshalb lassen wir eine Fachgruppe eine Liste mit möglichen Medikationen für Patientinnen und Patienten erarbeiten, die an den Spätfolgen von Corona leiden“, betont Lauterbach. „Die Therapie von Long-Covid-Erkrankten soll nicht an Formalien scheitern.“