Paris/London HIV-Therapie: monatliche Spritze statt täglicher Pillen

Paris/London · Eine Monatsspritze kann das HI-Virus im Körper einer Studie zufolge ebenso gut kontrollieren wie die bisher übliche tägliche Einnahme von Tabletten. Das hat ein internationales Forscherteam auf der HIV-Konferenz in Paris berichtet. Sollten Zulassungsstudien die in "Lancet" veröffentlichten Ergebnisse bestätigen, könnte erstmals eine Injektionstherapie gegen HIV auf den Markt kommen, die nur alle vier Wochen nötig wäre. Unabhängige Experten sehen einen Meilenstein in der Geschichte der HIV-Therapie erreicht. Auch ein deutscher Experte spricht von einer Neuerung, die vielen Menschen helfen könne, die Therapie besser in ihren Lebensrhythmus einzupassen.

Bei der HIV-Behandlung nehmen Patienten derzeit täglich oral drei Wirkstoffe, die die Viruslast im Blut unter die Nachweisgrenze drücken können. Seit einigen Jahren gibt es Kombinationspräparate, so dass Betroffene nur noch eine Tablette pro Tag benötigen. Die nun getestete Injektionstherapie könnte die Behandlung weiter vereinfachen: Patienten bräuchten - im Fall der Zulassung - nur noch alle vier Wochen eine Dosis, allerdings als intramuskuläre Injektion.

(dpa)
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