Kampf gegen Aids 18-Jährige ist zwölf Jahre nach Ende von HIV-Behandlung ohne Symptome

Vancouver · Premiere im Kampf gegen Aids: Zwölf Jahre nach der Einstellung einer medizinischen Behandlung zeigt eine junge HIV-infizierte Französin keinerlei Krankheitsanzeichen mehr.

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Foto: dpa/Lukas Schulze

Die 18-Jährige gelte zwar nicht als geheilt, ihr gehe es aber ohne Medikamente gut, hieß es am Montag in einer in Vancouver vorgestellten Studie des Pariser Pasteur-Instituts. Es handelt sich demnach um den ersten weltweit bekannten Fall eines HIV-infizierten Kindes, bei dem eine sogenannte Langzeit-Remission, also das Ausbleiben von Krankheitssymptomen, festgestellt worden sei.

Die Familie des Mädchens entschied der Studie zufolge, die Behandlung im Alter von sechs Jahren einzustellen. Als sie ein Jahr später erneut behandelt werden sollte, sei eine "nicht nachweisbare Virenlast" festgestellt worden. Die Ärzte entschieden daraufhin, die Behandlung nicht fortzusetzen und das Kind stattdessen zu beobachten. Den Wissenschaftlern zufolge könnte der Fall zeigen, dass eine sofortige Behandlung nach einer HIV-Infektion essenziell ist. Das Mädchen hatte sich entweder im Mutterleib oder bei der Geburt infiziert.

Der Studie zufolge lässt der Fall die Hoffnungen für die Aussichten einer frühzeitigen Behandlung steigen. Allerdings mahnten die Forscher zur Vorsicht bei der Interpretation der Ergebnisse. Ärzte sollten ihren Patienten vorerst nicht zur Einstellung ihrer Behandlung raten.

(AFP)
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