Berlin Hinter dem Muskelkater kann eine Thrombose stecken

Berlin · Was sich zunächst anfühlt wie Muskelkater, kann auch eine Thrombose sein. Anhaltende Rückenschmerzen, Schwellungen und rötliche Verfärbungen sind weitere mögliche Hinweise auf die gefährliche Gefäßerkrankung. Wer derartige Beschwerden feststellt, sollte umgehend zum Hausarzt gehen. Darauf wies der Mediziner Robert Klamroth von der Gesellschaft für Thrombose und Hämatoseforschung (GTH) in Berlin hin. Unbehandelt kann eine Thrombose schnell zu einer lebensgefährlichen Lungenembolie führen.

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Foto: Deutsche Venenliga

Bei einer Thrombose bildet sich ein Blutgerinnsel, das ein Gefäß verstopfen kann. Bei rechtzeitiger Diagnose bekommt der Patient einen Blutverdünner verabreicht, der das Gerinnsel verkleinert. "In den ersten Wochen ist das Risiko einer Wiedererkrankung am höchsten, deshalb sollten Patienten die Gerinnungshemmer drei Monate lang nehmen", erklärt Klamroth. Außerdem unterstützen Kompressionsbehandlungen und Bewegung den Genesungsprozess.

Bewegungsmangel nach einer Operation oder auf einer langen Flugreise können das Thromboserisiko erhöhen. Aber auch ein veränderter Hormonhaushalt, etwa bei einer Schwangerschaft oder der Einnahme der Anti-Baby-Pille, kann ein Risikofaktor sein, warnt die Medizinerin Stefanie Reich-Schupke von der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie (DGP). Außerdem gehören übergewichtige und ältere Menschen zur Risikogruppe.

Durch Prophylaxe kann das Thromboserisiko reduziert werden. Das wichtigste Mittel für die Venengesundheit ist Bewegung. "Treppen statt Fahrstuhl, Fahrrad statt Auto oder Spazierengehen statt Busfahren helfen da schon", sagt Andreas Tiede, Professor für Hämostaseologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Eine ballaststoffreiche Kost und genügend Flüssigkeit sind ebenfalls wichtig für eine gute Durchblutung.

Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 100 000 Menschen an den Folgen einer Thrombose. Trotzdem kennen viele die Symptome und Risiken nicht. Der Welt-Thrombose-Tag soll dazu beitragen, dass weniger Menschen an den Folgen der Gefäßerkrankung sterben.

(DPA-TMN)
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