Virusinfektion Herpes - Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
Es juckt und kribbelt, bis sich in der Folge die schmerzhaften und spannenden Bläschen zeigen: Die Rede ist von Herpes. Die Virusinfektion ist sehr unangenehm und kann sowohl die Lippe (Herpes labialis) als auch den Genitalbereich (Herpes genitalis), aber auch alle anderen Körperstellen betreffen.
Fakt 1 zu Herpes: Infektionskrankheit
Herpes ist eine Infektionskrankheit, die durch Herpes-Viren ausgelöst wird. Die Ansteckung erfolgt durch eine Tröpfchen- und Schmierinfektion. Wer einmal mit Herpesviren infiziert worden ist, trägt die Erreger lebenslang unbemerkt im Körper, und es kann jederzeit zu einem erneuten Herpes-Ausbruch kommen.
Fakt 2 zu Herpes: Herpes-Viren
Die Familie der Herpesviren umfasst mehr als 130 verschiedene Virustypen, von denen nur acht Typen im Menschen vorkommen. Zu diesen humanen Herpesviren gehören das Humane Herpes-Virus Typ 1 (Lippenherpes) und Typ 2 (Genitalherpes), das Varizella-Zoster-Virus (Windpocken, Gürtelrose), das Epstein-Barr-Virus (Pfeiffersche Drüsenfieber), das Zytomegalie-Virus, das Humane Herpesvirus 6 und 7 (Dreitagefieber) und das Kaposi-Sarkom-Herpesvirus.
Fakt 3 zu Herpes: Heimtückisch
Das Heimtückische einer Herpes-Infektion ist, dass die Infektionen immer wiederkehren können. Wie intensiv und häufig sich diese Rezidive bemerkbar machen, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und hängt oft vom Zeitpunkt der Infektion und von der Stärke des Immunsystems des Betroffenen ab. Meist erfolgt die Erstinfektion im Kleinkindalter, und die Viren gelangen über die Haut oder Schleimhäute in den Körper, wo sie sich ausbreiten und in Ruhephase begeben.
Fakt 4 zu Herpes: Auslöser
Solange die Herpesviren im Körper schlummern, sind sie die meiste Zeit inaktiv, bis bestimmte Auslöser für einen Herpes-Ausbruch sorgen. Fieberhafte Erkrankungen, psychischen und körperlichen Stress, hormonelle Schwankungen (Menstruation, Schwangerschaft), spezielle Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems nach einer Organtransplantation oder übermäßige UV-Strahlung zählen zu diesen Auslösern.
Fakt 5 zu Herpes: Symptome bei Herpes
Manche der Herpes-Viren lösen gar keine Symptome aus, andere nur Beschwerden bei Tieren, und wieder andere rufen unterschiedliche Krankheiten bei Kindern und Erwachsenen aus. Diese Viren werden "Humane Herpes-Viren" genannt. Charakteristisch für eine Infektion mit diesen Viren sind die flüssigkeitsgefüllten, juckenden und schmerzhaften Bläschen.
Fakt 6 zu Herpes: Behandlung
Zur Behandlung einer wiederkehrenden Herpesinfektion können drei Therapien zur Anwendung kommen: eine lokale Therapie mit austrocknenden und desinfizierenden Salben und aufweichenden Pasten, eine systemische Therapie mit Medikamenten, die antivirale Wirkstoffe wie Aciclovir, Valaciclovir oder Famciclovir enthalten und eine Supressionstherapie mit Tabletten. Übrigens: Lippenherpes lässt sich auch mit bewährten Hausmitteln behandeln, wie etwa mit Honig, Teebaumöl oder Zinkpaste.
Fakt 7 zu Herpes: Infektionen vorbeugen
Eines vorweg: Ein Ausbruch einer Herpes-Erkrankung lässt sich nicht vollständig verhindern. Dennoch kann man dafür sorgen, dass eine Herpes-Infektion erschwert, die Symptome gelindert und die Dauer der Krankheit so kurz wie nur möglich gehalten wird. Das gelingt in aller Regel mit einem starken Immunsystem, genauer gesagt mit einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßigem Sport. Außerdem ist es von Vorteil, wenn man Stress und starke Sonnenbestrahlung meidet. Zugleich sollte auf eine gute Hygiene geachtet werden.
Fakt 8 zu Herpes: Bläschen aufstechen? Falsch!
Hin und wieder liest man im Internet, dass es eine gute Idee sei, die Herpes-Bläschen aufzustechen, damit juckenden, brennenden und schmerzhaften Bläschen schneller verschwinden. FALSCH. Denn durch das Aufstechen der mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen werden die hoch ansteckenden Viren freigesetzt und die Herpes-Infektion breitet sich aus. Gleichzeitig besteht das Risiko, dass Bakterien in die Wunde eindringen und den Heilungsprozess beeinträchtigen.
Fakt 9 zu Herpes: Ansteckungsgefahr
Die typischen juckenden, brennenden und schmerzhaften Bläschen, die bei einer Herpes-Infektion auftreten, heilen mit Arzneimitteln gewöhnlich in ein bis zwei Wochen ab. Solange sie aber sichtbar sind, solange stellen sie eine hohe Ansteckungsgefahr dar. Selbst die Krusten während des Heilungsstadiums erweisen sich noch als infektiös.
Fakt 10 zu Herpes: Schwangerschaft
Sofern eine frühere Infektion mit Herpes-Viren in der Schwangerschaft erneut auftritt, ist das für das ungeborene Baby erst einmal nicht gefährlich. Das gilt sowohl für das Herpes-simplex-Virus als auch für das Herpes-genitalis-Virus. Anders verhält es sich, wenn es in der Schwangerschaft zu einer Erstinfektion kommt, da die Infektion häufig schwerer verläuft. Es kann zu schweren Erkrankungen kommen, unter Umständen sogar zum Verlust des ungeborenen Babys führen.